Was ist Kreativwirtschaft?

Kreativwirtschaft hat sich in den letzten Jahrzehnten weltweit zu einem der dynamischsten Wirtschaftszweige entwickelt. Kreativwirtschaft ist eine Zukunftsbranche. Ihre Akteur:innen sind wertvolle Kompliz:innen und Impulsgeber:innen für Innovationen sowie Lösungsanbieter:innen für wirtschaftliche und gesellschaftliche Herausforderungen.

Wir begegnen ihrem Schaffen täglich: in der Architektur unserer Häuser, dem Design unseres Smartphones, der User Experience am Fahrkartenautomaten, während der Zoom-Konferenz. Eine Welt ohne Kreativwirtschaft? Kaum denkbar. Und dennoch wird die Bedeutung der Kreativwirtschaft noch immer unterschätzt. Wir laden Leser:innen in einer dreiteiligen Artikel-Reihe dazu ein, mehr, vielleicht sogar überraschendes über die Branche und ihre Schlagkraft sowie über die Rolle der THAK zu erfahren.

DIESE ELF TEILMÄRKTE MACHEN DIE KREATIVWIRTSCHAFT AUS

Grafik: THAK

Das Bundeswirtschaftsministerium fasst die Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) folgendermaßen zusammen:

„Unter Kultur- und Kreativwirtschaft werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“ 

Quelle: Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland, BMWi, 2009

Wobei zu den Kultur- und Kreativunternehmen sowohl Gewerbetreibende als auch freiberuflich Selbständige zählen. Oder anders gesagt: beim Begriff KKW geht es um Kreativschaffende, die mit ihren Produkten und Leistungen Geld verdienen.
Die Bruttowertschöpfung der Kreativwirtschaft lag 2020 mit 94,6 Mrd. Euro leicht über der des Maschinenbaus und vor anderen Branchen wie den Finanzdienstleistungen, der Energieversorgung oder der chemischen Industrie.

Quelle: Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz, Beitrag der Kultur- und Kreativwirtschaft zur Bruttowertschöpfung im Branchenvergleich 2018 bis 2022 (in Mrd. Euro)

DIE KREATIVWIRTSCHAFT IN ZAHLEN

Quelle: Monitoringbericht der Kultur- und Kreativwirtschaft 2021 der Bundesregierung/ Grafik: THAK.

DIE KREATIVWIRTSCHAFT IN ACHT FAKTEN

  1. Die Branchenstruktur der Kreativwirtschaft ist zum größten Teil von Freiberufler:innen, Soloselbständigen und Kleinstunternehmen bestimmt. Die Kleinteiligkeit bringt eine unglaubliche Vielfalt hervor.
  2. Die meisten Unternehmen sind in der Designwirtschaft zu finden.
  3. Der größte Teilmarkt der deutschen Kreativwirtschaft nach Umsatz ist mit Abstand die Software-/Games-Industrie.
  4. Die Kleinteiligkeit der Branche erschwert die Sichtbarkeit und Wahrnehmung, fördert aber das für die Kreativwirtschaft typische Bilden von Netzwerken und Kooperationspartnerschaften.
  5. Die Kreativwirtschaft ist die Wiege von neuen innovativen offenen Kooperations- und Arbeitsformen wie zum Beispiel Design Thinking, Coworking, Crowdfunding und Crowdsourcing, die mittlerweile auch Anwendung in anderen Branchen finden.
  6. Die Branche wird unterschätzt.
  7. Die Unternehmen der Kreativwirtschaft sind hoch innovativ und bringen insbesondere auch nicht technische Innovationen hervor.
  8. Thüringer Kreativschaffende sind qualitativ auf Augenhöhe mit ihren Branchenkolleg:innen in Metropolen wie Berlin, Leipzig oder Hamburg.

DIE KREATIVWIRTSCHAFT IN ELF WORTEN

  • kreativ
  • innovativ
  • flexibel
  • wissensintensiv
  • kleinteilig
  • dynamisch
  • resilient
  • vernetzt
  • kooperativ
  • kund:innenorentiert
  • technologieaffin
Das ist Kreativwirtschaft: die rooom AG erstellt 3D-Scans für Produktpräsentationen. Foto: Stefanie Loos für das Thüringer Ministerium für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale Gesellschaft.
Das ist Kreativwirtschaft: Die Fassade des Burj Khalifa mit Designs des Art Directors Dirk Rauscher, Foto: Dirk Rauscher.

KREATIVES THÜRINGEN

Thüringer Kreativschaffende, ihre Arbeitsweisen, Projekte und Motivationen können Interessierte im Onlinemagazin der THAK kennenlernen:

Dirk Rauscher, Art Director und Motion Designer,
der das deutsche Nationaltheater in Weimar genauso bespielt wie er den Burj Khalifa in Dubai zum Leuchten bringt.

Dennis Schmelz, Director of Photography,
dessen Arbeiten weltweit zu finden sind und dieses Jahr auf dem Times Square gezeigt wurden.

Isabell Espig, Gründerin der Online-Plattform “Rosa Krokodil”,
die eine digitale Inspirationsquelle für Familien in Thüringen geschaffen hat.

Benny Beyer und Kristin Hesche,
die mit dem Kombinat 01 in Jena einen Raum für kreative Arbeit, Austausch und Zusammenarbeit geschaffen haben.

Die rooom AG,
die Räume, Objekte und Produkte für Kunden weltweit, überall und jederzeit betret- und erlebbar macht.

Franziska Albrecht, Influencerin und Content-Creatorin,
die als Bloggerin der ersten Stunde Texte, Bilder und Geschichten rund um große Marken generiert.

Das ist Kreativwirtschaft: Kreativschaffende prägen neue offenen Kooperations- und Arbeitsformen wie den Coworking Space im Heilbad Heiligenstadt, Foto: Coworking Eichsfeld e.V.

WO SICH KREATIVWIRTSCHAFT VERNETZT – EINE AUSWAHL

Das ist Kreativwirtschaft: die Illustratorin Erni Donnerberg gestaltet Plattencover, Poster und andere Printprodukte, Foto: Gabor Meyer, donner&friends.

Ausblick: Teil 2 „Was kann Kreativwirtschaft?“

Warum wir Kreativwirtschaft brauchen, was sie für die Gestaltung der Zukunft so wertvoll macht und mit welchen Kompetenzen und Methoden die Branche aufwartet, erfahrt ihr im zweiten Teil unserer Beitrags-Reihe „Was kann Kreatvwirtschaft?“

Das ist Kreativwirtschaft: Bloggerin und Autorin Jessika Fichtel hat mit “Thüringen bloggt” eine Community geschaffen, in der sich Blogger:innen regelmäßig vernetzen, Foto: Christin Schreiter, Goldine Fotografie.
Das ist Kreativwirtschaft: Sandra Bach von Sandruschka hält die Kernaussagen von Veranstaltungen visuell mit Graphic Recording fest, Foto: Sarah Kossmann.

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Nina Palme

Kommunikation

0151 / 1290 4638

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