Marken entstehen durch mutige Entscheidungen und starke Partner:innen aus der Kreativwirtschaft – genau hier setzt die Geraer Agentur PSCo an. Victoria Poetzschner und Sören Stroedel unterstützen Unternehmen unterschiedlichster Branchen dabei, ihre Markenidentität zu schärfen und ihre Kommunikation zukunftsfähig auszurichten. Hinter der Vision steckt auch eine persönliche Geschichte: 2018 gründete Victoria ihre eigene Agentur und baute sie konsequent aus. Seit 2023 steht ihr dabei ihr Mann Sören zur Seite – selbst Gründer und langjähriger Geschäftsführer einer Agentur mit über 20 Jahren Erfahrung in der Branche.Gemeinsam führen sie heute die familiengeführte Markenagentur PSCo – mit einem klaren Fokus auf kreative, authentische Markenentwicklung. Im Interview erzählen sie von ihrem gemeinsamen Weg, dem Mut zur Veränderung und ihrem Ideenreichtum für erfolgreiche Marken.

Was zeichnet eure Agentur besonders aus, und was ist eure Vision für erfolgreiche Markenentwicklung?
Victoria: Unsere Agentur zeichnet sich durch eine ganzheitliche Herangehensweise aus. Wir sind keine reine Dienstleistungsagentur, die einfach Aufträge abarbeitet – stattdessen beraten wir unsere Kund:innen intensiv und strategisch, um ihre Marke nicht nur professioneller, sondern vor allem wirkungsvoller zu machen. Unser I.D.E.A.-Prinzip bedeutet, dass wir eng mit unseren Kund:innen zusammenarbeiten, in einem offenen, direkten und verbindlichen Austausch. Wir hinterfragen bestehende Strukturen und bringen neue Perspektiven ein, die viele Unternehmen oft gar nicht auf dem Schirm haben. Dabei gehen wir bewusst in den Deep Dive: Unser Anspruch ist es, “des Pudels Kern“ einer Marke herauszuarbeiten. Das kann auch unbequem sein, denn wir stellen unbequeme Fragen und analysieren alle relevanten Faktoren, bevor wir eine fundierte Markenstrategie entwickeln. Unser Motto lautet: “Es muss erst weh tun, bevor es besser wird.“ Denn nur so verhindern wir, dass Markenkommunikation zu einer oberflächlichen Blase wird. Wir schaffen glaubwürdige, authentische Storys, die nicht nur gut erzählt, sondern tatsächlich gelebt werden.
Welche Projekte betreut ihr?
Victoria: Unsere Projekte sind so vielfältig wie unsere Kund:innen – immer mit dem Ziel, Marken nicht nur ästhetisch, sondern strategisch und nachhaltig erfolgreich zu machen. Ein cooles Beispiel ist das WOW-Projekt, das erste und einzige Coworking Space in Zeitz. Ursprünglich ein Messebauunternehmen, entschied sich der Kunde, seine Büroflächen in einen hochwertigen Coworking Space umzuwandeln. Unsere Aufgabe war es, den Markenkern zu entwickeln, der dieses exklusive Konzept widerspiegelt: nicht nur ein funktionaler Arbeitsraum, sondern ein Ort mit Wow-Effekt. Vom Namen über das Logo bis hin zur Website und Social Media betreuen wir dieses Projekt bis heute umfassend. Darüber hinaus sind wir stark im Employer Branding tätig, unter anderem für Desay in Weimar oder das SRH Wald-Klinikum in Gera. Hier entwickeln wir Recruiting-Kampagnen für Auszubildende und schaffen Arbeitgeber:innenmarken, die Unternehmen langfristig attraktiver machen. Besonders bei internationalen Konzernen arbeiten wir daran, unterschiedliche Unternehmenskulturen in einer starken Marke zu vereinen – mit einem klaren Leitbild, das zuerst intern gelebt und dann erst extern kommuniziert wird.


Was motiviert euch, immer wieder in unterschiedliche Branchen und Unternehmensvisionen einzutauchen und neue Geschichten zu erzählen?
Sören: Unsere Mission ist es, mit unseren Kund:innen auf Augenhöhe und wertschätzend zusammenzuarbeiten – unabhängig davon, ob es sich um ein kleines Unternehmen oder einen internationalen Konzern wie Desay handelt. Es geht nicht nur darum, eine Marke “hübsch“ zu machen, sondern darum, ihre Essenz zu verstehen und sie gezielt nach vorne zu bringen. Jede Marke hat eine emotionale Geschichte, und unsere Aufgabe ist es, diese in einen starken Markenkern zu übersetzen. Erfolgreiche Markenentwicklung funktioniert im Großen wie im Kleinen – und beginnt mit einem respektvollen Austausch. Gleichzeitig sehen wir uns nicht nur als Dienstleistende, sondern als neugierige Partner:innen, die sich mit Leidenschaft in neue Themen und Branchen einarbeiten. Ob Kunsthandwerk oder Industrieunternehmen – wir sind fasziniert davon, wie Produkte entstehen und welche Visionen dahinterstehen. Diese Geschichten zu entdecken und weiterzuerzählen, ist das, was uns antreibt: zu verstehen, greifbar zu machen und gemeinsam Erfolge feiern zu können.
Gibt es ein Geheimrezept für erfolgreiche Markenarbeit?
Victoria: Nein, das wäre zu schön, um wahr zu sein, aber ein wichtiger Ansatz ist, die Unternehmer:innenpersönlichkeit und die Unternehmensidentität zu erfassen. Es geht nicht um komplizierte Theorien, sondern darum, zu verstehen, wie das Unternehmen aufgestellt ist – ob es ein inhaber:innengeführtes Unternehmen ist oder ob es verschiedene Abteilungen oder Beteiligungen gibt. Bei kleinen Unternehmen spielen vor allem die Persönlichkeiten der Gründer:innen eine Rolle: Wie sind sie auf ihrem Weg gewachsen und wohin soll es gehen? In der Markenarbeit geht es dann darum, wie das Unternehmen kommunikativ aufgestellt ist und welche Werte es vertritt. Wir setzen auf eine umfassende Befragung, bei der nicht nur das Management, sondern auch die Mitarbeitenden einbezogen werden. Diese Rückmeldungen helfen uns, das Spannungsverhältnis zwischen den Erwartungen des Managements und der Wahrnehmung der Mitarbeitenden zu verstehen. Oft zeigen sich hier erste Ansatzpunkte, wie die Kommunikation im Unternehmen verbessert werden kann. Daraus entsteht ein Leitbild, das sowohl die Unternehmenskultur widerspiegelt als auch die Kundenkommunikation maßgeblich beeinflusst.



Wie wirkt sich euer Standort in Gera auf eure Arbeitsweise und eure Projekte aus?
Sören: Maßgeblich. Unsere Verbindung zur Stadt Gera ist stark – und wir setzen uns aktiv dafür ein, sie positiv zu verändern. 2018 gründete Victoria parallel zur Agentur die Initiative Schönes Gera, mit dem Ziel, die Stadt aus einer neuen, kreativen Perspektive sichtbar zu machen.
Eines der ersten Projekte: ein XXL-Bilderrahmen in der Orangerie – als Symbol dafür, wie lebenswert Gera ist. Er rückt die schönsten Seiten der Stadt ins Bild und lädt – im klassischen Polaroid-Format – dazu ein, individuelle Fotos und Videos aufzunehmen und zu teilen. Inspiriert von Geras Geschichte als Motiv für Maler:innen und Fotograf:innen schafft der Rahmen einen neuen Blickwinkel auf Bekanntes. Schönes Gera hat sich seitdem zu einer echten Plattform für Stadtmarketing entwickelt – mit Projekten wie der Selfie-Point-Tour oder der Kultour, die kulturelle Highlights der Innenstadt zu einem spannenden Rundgang verbindet. Unsere enge Zusammenarbeit mit der Stadt zeigt: Gera ist nicht nur lebenswert, sondern auch kreativ und zukunftsfähig. Ja, die Kreativszene hier ist kleiner als in den Metropolen – aber sie ist engagiert, mutig und bestens vernetzt. Gemeinsam mit Künstler:innen, Solo Selbstständigen und anderen Akteur:innen entwickeln wir starke Kampagnen, vor allem für Social Media. Denn Gera hat enormes Potenzial. Eine Region mit Charakter – nur bislang zu wenig sichtbar gemacht. Genau das wollen wir ändern.


Wie und mit wem netzwerkt ihr in Gera?
Victoria: Unser Netzwerk ist vielfältig und reicht über verschiedene Partner:innen und Kooperationen hinweg, die uns dabei unterstützen, unsere Projekte bestmöglich umzusetzen. Ob das DesignStudio*Sören Lindner, SF Media Revolutions oder Fotografen wie Tony Matysik aus Gera und Björn Walther von BW Pictures mit denen wir regelmäßig zusammenarbeiten. Außerdem bekommen wir tollen Support in den Bereichen Webentwicklung und Social Media-Kommunikation von Pierre Geyer von Next Motion. Außerdem sind wir Mitglied bei Weltoffenes Thüringen und auch als Berater:innen beim RKW Thüringen tätig. Wir engagieren uns zudem beim AGD, einem Berufsverband, der uns rechtlich unterstützt und bei der Entwicklung von Nutzungsrechten für den internationalen Markt hilft. Diese juristischen und praktischen Aspekte gehören ebenso zum Agenturgeschäft wie die kreativen Ideen, die wir schützen wollen. Wir legen großen Wert auf den Austausch mit anderen Agenturen, wie zum Beispiel Samt & Seidel oder Zebra, was für uns sehr inspirierend ist. Oft empfehlen wir auch andere Agenturen an unsere Kund:innen weiter, wenn es um spezialisierte Projekte geht.
„Die Zukunft der Markenentwicklung wird zunehmend werteorientierter und individualisierter – Kreativität wird dabei zum entscheidenden Wettbewerbsvorteil.“

Zum Schluss: Wo seht ihr die Zukunft der Markenentwicklung, und wie möchtet ihr eure Agentur weiterentwickeln?
Sören: Die Zukunft der Markenentwicklung wird zunehmend werteorientierter und individualisierter. Zwar gibt es globale Trends, doch der Fokus wird immer mehr auf maßgeschneiderte Lösungen für jede:n einzelne:n Kund:in gelegt. In der Zukunft wird Kreativität noch gefragter sein, da viele Ideen bereits umgesetzt wurden und es darum geht, bestehende Trends auf innovative Weise zu nutzen und neue, individuelle Lösungen zu entwickeln. Künstliche Intelligenz wird dabei eine immer größere Rolle spielen. Unternehmen müssen sich intensiver mit KI auseinandersetzen, um ihre Geschäftsprozesse und Services zu optimieren und somit noch näher an der Kundschaft zu sein. Markenentwicklung muss also auch agiler werden – Unternehmen müssen flexibler und schneller auf Veränderungen reagieren können, um im Wettbewerb einen Vorsprung zu gewinnen. Für uns bedeutet das, dass wir in den kommenden Jahren noch mutiger werden wollen, neue Wege zu gehen und auch unkonventionelle Ideen unseren Auftraggebenden zu präsentieren. Wir haben uns in den letzten zwei Jahren weiterentwickelt, möchten die Markenarbeit revolutionieren und dabei immer wieder kreative, einzigartige Lösungen entwickeln – vor allem im Bereich Recruiting, wollen wir völlig neue Narrative aufbauen.
Victoria: Wir planen zudem, unser Team aus dem bestehenden Netzwerk weiter auszubauen. In den nächsten drei Jahren möchten wir weitere Mitarbeiter:innen einstellen und stärker mit unseren Kooperationspartner:innen zusammenwachsen, um ein Agenturnetzwerk zu schaffen. Das langfristige Ziel ist es, eine Marke mit PSCo zu etablieren, unter der sich verschiedene spezialisierte Agenturen und Kreative zusammenschließen. Für Gera wünschen wir uns deshalb eine engere Zusammenarbeit innerhalb der kreativen Branche und regelmäßigen Austausch, insbesondere in Ostthüringen, wo sich die kreative Szene weiterentwickelt. Es gibt viele tolle Projekte und Initiativen, doch es fehlt noch an einer zentralen Person oder Organisation, die diese Kräfte bündelt. Wir glauben, dass Netzwerkveranstaltungen wie die der THAK in Gera eine wunderbare Gelegenheit bieten, um kreative Köpfe aus verschiedenen Bereichen zusammenzubringen und den Austausch zu fördern. Es ist wichtig, dass wir über den lokalen Horizont hinausblicken und gemeinsam mit anderen Städten neue kreative Ideen entwickeln.
Kontakt
Poetzschner Stroedel Communications
Poetzschner Strödel GbR
Mail: info@ps-co.de
Dein Interview auf unserer Webseite?
Kontaktiere mich!
Nina Palme
Kommunikation
np@thueringen-kreativ.de0151 / 1290 4638Das könnte dir auch gefallen: