Dirk Hildebrandt, Unternehmer aus Weimar
Geschäftsführer der Firma <i-D> internet + Design GmbH & Co. KG
Branche: Werbemarkt
Was zeichnet die Identität eines Menschen oder eines Unternehmens aus?
Was ist seine DNS, das Kernelement, das den Motor quasi antreibt und am Laufen hält? Das herauszukristallisieren und daraus die Markenbotschaft zu entwickeln ist der Antrieb für Dirk Hildebrandt, Geschäftsführer von internet + Design GmbH & Co. KG.
„Die Frage: Warum ist das so? treibt mich an. Ich brenne immer dann für Arbeit, wenn sie auf bisher nicht klar deklinierten Territorien stattfindet. Wenn es keine Standards gibt und es neu ist. Dieser kreative Anteil reizt mich.“ Bereits im Studium als Mediengestalter der Bauhaus-Universität Weimar zeichnete ihn seine Eigenmotivation und die Bereitschaft zum Perspektivenwechsel, Dinge zu hinterfragen und etwas in die Tat umzusetzen, aus. „Mein Antrieb zur frühen Gründung einer Agentur war es, Fähigkeiten und Sichtweisen zu erlernen und diese auch direkt einsetzen zu können. Also schnell etwas in die Praxis umzusetzen.“
Strategie / Kreation / Digitale Lösungen
Seine Weimarer Agentur feiert im kommenden Jahr ihr zwanzigjähriges Bestehen. Zu den Kernkompetenzen zählen Analyse, Strategieentwicklung sowie Auswertung und Definition von Markenkommunikation. Ihre über achthundert Kunden sind mittelständische B2B-Unternehmen sowie Behörden. Der Freistaat Thüringen war vor 16 Jahren der erste große Kunde im Bereich Behördenkommunikation für die <i-D> internet + Design GmbH & Co. KG. Seitdem haben sie sich auf diese besonderen Kunden mit ihren spezifischen Anforderungen spezialisiert. „Ich habe mich als Behördenversteher etabliert“, lacht Dirk Hildebrandt. Eine typische Wortschöpfung für den Kommunikationsstrategen. Sie erzeugt Aufmerksamkeit und macht neugierig auf mehr. Bei seiner Arbeit mit den Behörden reizt es ihn, das Kreative mit dem stark Strukturierten zu verbinden. Das entfacht seine Leidenschaft. So hat seine Agentur beispielsweise das Projekt 360 Grad EFRE mit interaktiven Karten entwickelt.
Durch die smarte und ansprechende Usability sind die Menschen sofort involviert und beginnen, sich spielerisch durch die komplexe Welt der europäischen Förderinstrumente zu navigieren. Für Dirk Hildebrandt ist dieses Projekt eine Herzensangelegenheit: „Ich habe gesehen, wie die Leute in der Behörde für EFRE ackern. Die brennen dafür, dass das gut wird. Wenn ich den Zweck von den geförderten EFRE-Projekten sehe, dann ist das total begeisternswert. Nachhaltig wird etwas bewegt – bei den Menschen, bei der Wirtschaft, in diesem Land und damit auch für Europa.“ Dafür bedarf es der Aufmerksamkeit von Impulsgebern, die sinnbildlich ähnlich einer Kugel, andere anstößt und so alle in Bewegung versetzt.
„Wir entwickeln Markenkerne und machen Unsichtbares sichtbar.“
„Wir reden immer mit der Geschäftsführung. Das ist das ganz Entscheidende“, so Dirk Hildebrandt. Das Ziel ist Unsichtbares sichtbar machen. „Dafür muss ich erst einmal graben, anschließend entwickeln wir für den Kunden eine Kampagne. Denn wenn ich nicht sichtbar bin, kann ich nicht auf mich aufmerksam machen. Dann tauche ich nicht im Bewusstsein der anderen auf. Es geht folglich um die Marke und die Werte, letztlich um das, was ich mit dem Unternehmen oder dem Produkt verbinde.“ Sukzessive vergrößert die Agentur ihren Kundenstamm. Im Fokus stehen vor allem Thüringer Hidden Champions aus dem Technologiebereich. Der erfolgreiche Unternehmer nennt sie seine Wunschkunden. „Die haben ein enormes mörderisches Potential, das sie selber noch nicht entdeckt haben. Das zu heben macht mir Spaß.“
Das Projektziel ist entscheidend.
Seine Leidenschaft steckt an. Auf sein Team ist Dirk Hildebrandt stolz. Sie ergänzen sich in ihren Kompetenzen und harmonieren gut miteinander. „Ein Arbeitsplatz ist immer nur eine Station im Leben. Ich setze darauf, dass Mitarbeiter sich weiterentwickeln wollen. Mir ist auch wichtig, dass die Menschen, die hier arbeiten, froh nach Hause gehen können und morgens frisch motiviert wiederkommen.“
Für eine effiziente und transparente unternehmensübergreifende Zusammenarbeit, haben sie vor sechs Jahren begonnen mit Elementen aus der Scrum-Methode für Projektmanagement zu arbeiten. Das Besondere bei dieser Methode ist, dass Anforderungen und Vorgehensweisen permanent angepasst werden. Mit Scrum werden die Aufgaben in kleinere und weniger komplexe Bestandteile strukturiert. „Wir haben für alle hier Tickets eingeführt, auch für die Kreativen. Das hat dazu geführt, dass wir im Meeting zusammensitzen und alle Themen in einer rasenden Geschwindigkeit durchgehen können. Die Projektmanager wissen jederzeit, was wann wo wie ist und wann es fertig sein wird“, so Dirk Hildebrandt.
„Je klarer und stärker meine Marke ist, desto nachhaltiger wird sie sein.“
Der Strategieberater geht den Dingen gerne auf den Grund. Seit seinem Studium lässt ihn das Thema Wissenssynthese nicht mehr los. „Markenkommunikation ist mehr als die Summe ihrer Bestandteile.“, so Dirk Hildebrandt. „Durch das Zusammensetzen von zwei unterschiedlichen Dingen, können sie mehr Sinn ergeben. Neue Sichtweisen sichtbar machen.“ Dabei findet er seine Inspiration genauso im Thüringer Wald wie im Gewusel von internationalen Metropolen. Im Wald genießt er die Ruhe und den Freiraum für neue Denkanstöße. So treibt ihn zunehmend das Thema Nachhaltigkeit um, in all seinen Facetten. Als Marketingexperte forscht er aktuell zur Nachhaltigkeit von Kommunikation.
„Wie könnte Marketing nachhaltig sein? Also im Sinne von lange wirkend. Je klarer und stärker meine Marke ist, desto nachhaltiger wird sie sein“, ist sich Dirk Hildebrandt sicher. Bei Werbemitteln und Kommunikationsmaßnahmen spielt das Thema schon jetzt eine wichtige Rolle.
In seinen Netzwerken diskutiert der Unternehmer intensiv über dieses Thema.
Die Bedeutung von Netzwerken ist elementar für seine unternehmerische Arbeit. Dabei setzt Dirk Hildebrandt weniger auf ad-hoc-Bündnisse, bei denen man für ein gezieltes Projekt kurzfristig zusammenarbeitet. Vielmehr vertraut er auf stabile Netzwerke mit Partnern für Lobbyarbeit und um gemeinsam Geschäftsmodelle zu entwickeln, die man allein gar nicht stemmen könnte. „Aus meiner Sicht betrifft Netzwerken den gesamten Markt. Entscheidend ist der branchenübergreifende Perspektivenwechsel, der damit einhergeht. Das inspiriert mich. Wenn ich mit anderen Unternehmern spreche, gibt es immer supercoole Anknüpfungspunkte. Das ist ganz großartig.“
Text: Michael Krömer
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