IM PORTRAIT: AUDIO LOGO GMBH – EIN GESPRÄCH MIT CHRISTOPHER BARDIN

Emotions in Print aus Ummerstadt

Christopher Bardin: Firmengründer und Inhaber von Audio Logo GmbH
Branche: Marketing

Sie schlagen ein Buch auf und mitten auf der Seite startet ein Video. Die Buchseiten sind um das Videodisplay ausgestanzt. Sie blättern um und passend zu den Informationen auf der nächsten Seite startet automatisch ein neues Videokapitel. Oder Sie öffnen eine längliche Schachtel, erblicken einen Taktstock und hören ein Orchester, dass sich einspielt. Sobald Sie den Taktstock anheben, beginnen die Münchner Philharmoniker ein klassisches Stück zu spielen. Das sind nur zwei Beispiele aus dem Portfolio der mehrfach preisgekrönten Audio Logo GmbH aus Thüringen. Intuitiv und innovativ gestaltete Werbemittel in beeindruckender Präzisionsarbeit. Die Audio Logo GmbH hat sich auf multisensorische Werbung als Marketinginstrument spezialisiert. Im handlichen Format setzen sie bewegte Bilder, Licht und Ton in Druckprodukten perfekt in Szene. Es ist jedesmal ein Spiel mit dem Unerwarteten und einem Moment der Überraschung. Dieses Element durchzieht sich nicht nur durch das vielfältige Produktsortiment, sondern beginnt schon mit der Entstehungsgeschichte des Unternehmens. Es ist die Geschichte eines Amerikaners, der auszog, um in Thüringen große Gefühle im Kleinen zu produzieren: Christopher Bardin.

Christopher Bardin: Inhaber Audio Logo GmbH
Christopher Bardin

Ummerstadt – eine Insel im Grenzgebiet

Gibt man in einer Internet-Suchmaschine „Ein Amerikaner in…“ ein, wird die Anfrage meistens mit „Paris“ ergänzt und es folgen unzählige Treffer zum Filmmusical aus der Traumfabrik Hollywood in Los Angeles. Bei der Web-Suchanfrage „Ein Amerikaner in Ummerstadt“ erscheinen zunächst Links zur Begriffsklärung von Ummerstadt, der zweitkleinsten Stadt in Deutschland, gefolgt von „einer deutsch-amerikanischen Liebesgeschichte“ auf der Firmenseite der Audio Logo GmbH. Firmengründer und Geschäftsführer ist Christopher Bardin aus Los Angeles, der in Hollywood bei New Line Cinema in der Stoffentwicklung und Produktion arbeitete und über CleggPOP seine Profession in der Produktion und dem Vertrieb von POP-Displays als Marketinginstrument fand. Großes Kino im Handtaschen-Format. Privat zog es Christopher Bardin Anfang der Neunziger Jahre in die alte Heimat seiner Frau, an die unmittelbare Landesgrenze zwischen Bayern und Thüringen. „Wir sahen den Fall der Mauer und sagten uns: Das ist spannend, was dort gerade passiert. Komm lass es uns für zwei Jahre ausprobieren. Falls es nicht klappt, gehen wir zurück nach Los Angeles“, erinnert sich Christopher Bardin. Mittlerweile leben sie seit fünfundzwanzig Jahren hier.

Barrieren sind dazu da, überwunden zu werden

Neben der besonderen geografischen Lage zwischen den Landesgrenzen, der Sprachbarriere und den kulturellen Unterschieden, erschwerte zunächst auch das Fehlen von ganz pragmatischen Dingen die Unternehmensgründung. Es gab keinen Telefon- und Internetanschluss im renovierungsbedürftigen Haus, das die junge Familie Bardin in Ummerstadt bezog und in dem sie in der zweiten Etage die deutsche Dependance von Clegg Industries Deutschland GmbH einrichtete. Für ein Start-up in der Kommunikationsbranche alles andere als ideale Grundvoraussetzungen. Aber mit viel Herzblut, Engagement und den Erfahrungswerten eines gestandenen und erfolgreichen Kaufmannes, nahm Christopher Bardin die Herausforderung an. „Wenn man eine Sprache erlernen möchte, dann muss man sie einfach sprechen. Egal was passiert, einfach am Telefon sprechen. Wie ich damit durchgekommen bin? Keine Ahnung“, lacht der Amerikaner und weiter, „wenn die Menschen unsere Telefonnummer auf dem Display sehen, wundern sie sich noch heute über diese komische Nummer, die sie eher im Ausland verorten und dann bin ich noch mit meinem Akzent am Telefon.“

„Wir sahen den Fall der Mauer und sagten uns: Das ist spannend, was dort gerade passiert. Komm lass es uns für zwei Jahre ausprobieren“

Clegg Industries zog sich aus dem operativen Geschäft zurück. Das deutsche Steuersystem schien zu komplex und so gründete Christopher Bardin seine eigene Firma “The Audio Logo Company”, aus der 2007 die jetzige GmbH hervorging.

Als das Volumen der Aufträge immer größer wurde, kaufte der Amerikaner ein Gebäude mit Lagerhalle auf der grünen Wiese vor den Toren von Ummerstadt. Ein Umzug in eine größere Stadt kommt für ihn nicht in Frage. Seine langjährige Belegschaft ist mit der Region fest verwurzelt und für seinen Kundenstamm zählt in erster Linie die Qualität des Produktes. „Wir arbeiten meistens mit großen Industriekunden oder Agenturen zusammen. Die rufen schon mal an, dass sie für eine Präsentation am kommenden Tag ein paar Muster brauchen. Das können wir gewährleisten. Ich fahre täglich über die Landesgrenze nach Coburg zur Post und am nächsten Morgen haben die Kunden die Muster auf dem Tisch“, so Christopher Bardin.

„Ich fahre täglich über die Landesgrenze nach Coburg zur Post und am nächsten Morgen haben die Kunden die Muster auf dem Tisch“

„Nichts läuft ohne einen guten Plan.“

Das Thüringer Unternehmen hat sich darauf spezialisiert, Informationen mit multimedialen Akzenten zu emotionalisieren. Dabei spielt neben der Optik auch die Haptik des Produktes eine wesentliche Rolle. Aufwendig gestaltete Giveaways, Karten und Broschüren sowie Geschäftsberichte erzeugen durch die ausgeklügelt integrierten Komponenten den entscheidenden Mehrwert. Branchenführer und weltweit agierende Großkonzerne vertrauen auf die Ideen des Unternehmens und deren professionelle Umsetzung ebenso wie Mittelständler und Agenturen. Die Audio Logo GmbH setzt Akzente und erhebt diese zu Standards. Für den Firmengründer Christopher Bardin ist klar: „Wir bieten immer Top-Qualität und geben 110%, egal ob es sich um eine Kleinstserie mit zehn Stück handelt oder um eine DVD-Hülle mit Pop-up-Elementen sowie kleinen Sound- und Lichteffekten mit einer Stückzahl von 2,4 Millionen.“

Je nach Auftragsgröße greift das Unternehmen auf sein langjähriges weltweit agierendes Partnernetzwerk zurück. Egal welcher Produktionsweg eingeschlagen wird, ob komplett inhouse oder die Produktion in Übersee. Die Kunden bekommen immer die Top-Qualität „Made in Germany“. Darauf legt Christopher Bardin wert. „Der Kunde sagt uns seine Wünsche und wir arbeiten genau nach seinen Vorgaben“. So sind die ersten Arbeitsschritte immer gleich: Sobald die Druckdaten vorliegen, fertigt Audio Logo zunächst ein Vorabmuster für den Kunden im fertigen Design und mit voller Funktionalität an. Erst nach Freigabe des Musters, geht es in die große Produktion.

Preisgekrönte Veredelung in Print

Zur Auswahl stehen eine Vielzahl an Papiersorten und Cases zur Verfügung sowie Drucktechniken,

wie beispielsweise Cellophanierung, UV-Lackierungen, Heißfolie, Prägung, Duftlack, Laser-Stanzung oder PopUp. Auf Wunsch werden auch andere Materialien verwendet. Neueste Techniken und Entwicklungen halten permanent Einzug in das Produktuniversum von Audio Logo. Dafür fliegt Christopher Bardin mehrmals im Jahr nach Asien, besucht die wichtigsten Fachelektronikmessen und arbeitet gerade mit der TU Chemnitz, Abteilung für Produkte und Elektronik, an einem neuen Projekt. Entscheidend ist, dass die Innovationen für die Auftraggeber bezahlbar sind und auch schon heute in der Masse produziert werden können und nicht erst in mehreren Jahren.

Demnächst steht eine große Investition ins Haus. Ein neuer Schneideplotter wird das neue Herzstück in dem Unternehmen sein. Damit ist der Standard auch bei kleineren Aufträgen gewährleistet.

„Der Kunde sagt uns seine Wünsche und wir arbeiten genau nach seinen Vorgaben“

Audio Logo GmbH
preisgekrönte Videobox „Alulux“

„Das sind schon alles kleine Kunstwerke, jedes Einzelne für sich“

Das bisherige Gerät schafft fünfzig Blatt an einem Tag, die neue Maschine fertigt fünfhundert Stück in zwei Stunden an. „Wir sind sehr pingelig und arbeiten auf einen halben Millimeter genau. Die Toleranzen innerhalb der Druckereien liegen oftmals bei einem bis drei Millimeter. Das kann sich bei uns negativ auswirken. Es dürfen keine Papierblitzer übrigbleiben. Wenn die Stanzkontur nicht richtig ist, wird auch später das Aktivierungssystem im Produkt kaputt sein. Das sind schon alles kleine Kunstwerke, jedes Einzelne für sich“, schwärmt Christopher Bardin.

Diese Bereitschaft, bei jedem Arbeitsschritt und für jeden Auftrag mit der gleichen Hingabe und Präzision vorzugehen, haben alle seine Mitarbeiter in der familiär geprägten Arbeitsatmosphäre des Unternehmens. Davon zeugen auch die vielen Preise, die Audio Logo in den vergangenen zwölf Jahren gewonnen hat. So haben sie gerade erst für ihre Video-Präsentationsbox „Alulux“ den deutschen

Verpackungspreis in Gestaltung und Veredelung sowie den Promotional Gift Award 2019 gewonnen. Für den Außenwerber Ströer hat die Audio Logo GmbH Aufsteller mit Videodisplays im Miniaturformat nachgebaut. Gemeinsam mit einem Metallbauer aus Heldburg fertigten sie Metallrahmen mit Acrylplatten an. „Die Zusammenarbeit hat super funktioniert und wir haben damit den Display Superstar Award 2011 gewonnen“, freut sich Christopher Bardin. Neulich schlug er die Fachzeitschrift W&V auf und sah auf einem Foto, dass Ströer noch heute die kleinen Displays an Konferenztischen und auf Events einsetzt. Das nächste Vorhaben von Christopher Bardin ist der Aufbau eines Branchen-Netzwerkes mit Spezialisten, denn „wir alle sind Papierveredler. Alles was wir machen hat mit Papier zu tun und wir sind eine Stufe in diesem Veredelungsprozess.“

Text: Michael Krömer

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