Kreative Bürogemeinschaft PS17 in Weimar

Ein inspirierendes Zuhause für kreativschaffende Frauen

Die Kreativschaffenden Rosa Linke, Lena Haubner, Nele Schacht, Melissa Harms und Dörte Wehner haben sich in Weimar zur Bürogemeinschaft PS17 zusammengeschlossen. In der Paul-Schneider-Straße teilen sie neben gemeinsamen Räumen auch Ideen. Dabei profitieren alle vom inspirierenden Austausch, aus dem bereits gemeinsame Projekte entstanden sind. Die fünf Frauen – Designerinnen, Illustratorinnen und eine Moderatorin – erzählen, warum es für sie Sinn macht, Teil der “Kreativ-WG” zu sein. Dabei geht es um weit mehr als um das Teilen der Mietkosten. Die Bürogemeinschaft bietet ihnen den Raum und die Atmosphäre, in der sie sich entfalten können und ist ein Ort der Inspiration und des Wachstums für alle Beteiligten.

Fotos: Dominique Wollniok

Nele, wie kam es zur Bürogemeinschaft PS17?

»Melissa und ich betreiben gemeinsam die parzelle34, ein Büro für grafische Gestaltung. 2022 waren wir auf der Suche nach einem neuen Platz zum Arbeiten. Parallel suchten auch Lena, Rosa und Dörte unabhängig voneinander nach Büroräumen. Allein ist es schwer auf dem Immobilienmarkt etwas Passendes und Bezahlbares zu finden. Die Büroetage in der Paul-Schneider-Straße war für uns als Einzelpersonen zu groß, also schlossen wir uns als Mieterinnengruppe zusammen. Um die Räume gemeinsam mieten zu können und uns rechtlich abzusichern, haben wir eine GbR gegründet.«

Melissa, was teilt ihr euch?

»Zum einen teilen wir natürlich materielle Dinge wie die Raumkosten oder die Ausstattung unserer Gemeinschaftsküche. Jede hat etwas eingebracht, sei es eine Kaffeemaschine oder Geschirr, wodurch wir uns ohne großen Aufwand und Kosten schnell wohnlich gefühlt haben. Zum anderen teilen wir aber auch Inspirationen und Wissen miteinander. Die Wege in der Bürogemeinschaft sind kurz, um mal eben mit einer Frage zu einem Projekt an die Tür der anderen zu klopfen. Beim gemeinsamen Mittagessen tauschen wir uns über bürokratische Hürden aus und geben uns gegenseitig Tipps oder teilen Erfahrungen im Umgang mit Auftraggebenden.«

Rosa, sind bereits konkrete Projekte durch die gemeinsamen Räume entstanden?

»Nele und ich haben durch unser gemeinsames Netzwerk eine Ausstellung mit anderen Illustratorinnen in Bad Sulza umgesetzt und waren zudem gemeinsam als Illumat-Zeichnerinnen tätig. Wir beauftragen uns aber auch gegenseitig, zum Beispiel für individuelle Weihnachtskarten für unsere Kund:innen. Es ist auch schon öfter vorgekommen, dass wir während des Mittagessens bemerkt haben, wie gut sich Dörtes Job als Prozessbegleiterin mit unseren kreativen Leistungen kombinieren lässt. Für bestimmte Projekte ist eine Moderatorin ein echter Gewinn. In der Kreativwirtschaft ist es einfach wichtig, offen für neue Ideen zu sein und Möglichkeiten zur Zusammenarbeit zu erkennen. Das öffnet Türen und erweitert den eigenen Horizont. Wir freuen uns auf weitere gemeinsame Projekte und die kreativen Möglichkeiten, die sich daraus ergeben.«

Lena, ist die kreative Bürogemeinschaft ein Zukunftsmodell für Kreativschaffende?

»Auf jeden Fall. Obwohl sich unsere Tätigkeitsbereiche stark ähneln, herrscht in unserer Bürogemeinschaft Kollegialität statt Konkurrenz. Diese Solidarität gibt uns soloselbstständigen ‚Einzelkämpferinnen‘ sehr viel Halt. Ich denke, gerade Neueinsteiger:innen profitieren enorm von den Synergien einer Bürogemeinschaft, da man zu Beginn der Selbstständigkeit oft mit ähnlichen Fragen und Problemen konfrontiert wird. Momentan dient unsere GbR allein dem Zweck unserer geteilten Räumlichkeiten, aber wer weiß, was die Zukunft bringt? Als Expertinnen-Gruppe können wir perspektivisch mehr Tätigkeitsfelder abdecken, größere Aufträge annehmen und somit den eigenen Kund:innenkreis erweitern.«

Dörte, was war dein schönster Moment in der Kreativ-WG?
»Für mich als soloselbstständige Moderatorin und Prozessbegleiterin ist es wirklich toll, Teil der Gemeinschaft zu sein. Ich bin umgeben von kreativen Frauen – was will man mehr? Anfangs war ich noch etwas zurückhaltend, hier meine Flipcharts aufzuhängen und visuell tätig zu sein. Doch meine Bürokolleginnen geben mir das Empowerment, meine Arbeit weiterzuentwickeln. Einer meiner schönsten Momente war das gemeinsame Bilderaufhängen in den Gemeinschaftsräumen, die durch Werke von uns allen ganz besonders geworden sind. Hier und bei vielen anderen Momenten, wie einem entspannten Plausch in der Küche, erlebe ich, wie wir uns gegenseitig unterstützen und stärken.«

Ihr wollt auch eine Bürogemeinschaft gründen und habt dazu Fragen? Dann nehmt gern Kontakt zur PS17 auf:
Melissa & Nele: www.parzelle34.de
Rosa: www.rosalinke.de
Lena: www.lenahaubner.de
Dörte: www.doerte-wehner.de

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