Den gebürtigen Sachsen Michael Kremer verschlug es vor zehn Jahren nach Thüringen. Seit 2015 ist der lebensfrohe kreative Kopf hauptberuflich als Fotograf und Experte im Bereich Marketing tätig. Seine Auftraggebenden kommen aus verschiedenen Branchen. Zu ihnen gehören die Messe Erfurt, die Sparkasse Mittelthüringen, Antenne Thüringen und BILD, für die er Portraits, Events und vieles mehr fotografisch in Szene setzt. Seine zweite Profession – Marketing und Gestaltung – hat sich der Kreativschaffende autodidaktisch angeeignet. Unter seiner “Feder” entstanden bereits Werbegeschenke und Spiele, wie das Monopoly Erfurt. Wir wollten mehr über Michael erfahren und haben ihn zum digitalen Talk via Zoom getroffen.
1. Michael, wie hat sich dein kreativer Werdegang bis zum eigenen Business entwickelt?
Angefangen hat alles in meiner Heimat in Sachsen in der Nähe von Chemnitz. Wir wohnten damals in einem Plattenbau, der umgebaut werden sollte. Der Hausverwalter bat mich und meinen Kumpel, den Bauprozess fotografisch zu dokumentieren. Das hat mir richtig Spaß gemacht und war sozusagen mein erster Auftrag – damals noch ehrenamtlich natürlich. Ich begann zunehmend mehr zu fotografieren, genau zu beobachten, Details zu dokumentieren. Auf Familienfeiern tigerte ich fortan mit meiner Kamera herum und gestaltete zu größeren Anlässen Foto-Slideshows. In meiner Abi-Zeit verdiente ich mir schließlich Taschengeld als Club- und Party-Fotograf dazu.
Mit meinem Umzug nach Erfurt, wegen des Ausbildungsbeginns beim MDR, meldete ich ein Nebengewerbe an. Als ich feststellen musste, dass mir die Selbstständigkeit wesentlich mehr Spaß machte als mein Angestelltenverhältnis, beschloss ich, mich als Fotograf hauptberuflich mit SnapArt selbstständig zu machen.
2. Welche kreativen Leistungen bietest du an?
Meine fotografischen Schwerpunkte liegen auf Portrait, Event, dokumentarischer Fotografie, Architektur und Natur. Mein zweites Standbein ist der Bereich Marketing und Gestaltung, wobei ich hier digitale und analoge Kommunikationsmittel für Kunden und Kundinnen umsetze. Hierzu gehören Werbegeschenke, aber auch Grafiken für Social Media und Co.
„Plötzlich wurde mir klar: Es geht gar nicht mehr nur ums Geld. Es geht um meine Kreativität als Fotograf, die hier gar nicht mehr Thema war“
3. Wer gehört zu deinen Auftraggebenden?
Ich durfte bereits mit vielen regionalen, aber auch überregionalen Kunden und Kundinnen zusammenarbeiten: Antenne Thüringen, der Mitteldeutsche Rundfunk, die Intershop communications AG, die Thüringer Allgemeine Zeitung, die FH Erfurt, die Stadt Bad Berka, Selgros und viele mehr. Für die Touristinformation in Bad Berka habe ich zum Beispiel eine Fotostrecke für die Website, Social Media-Kanäle und Flyer mit ungewöhnlichen Perspektiven auf die Stadt und die Umgebung umgesetzt. Neben Aufträgen kümmere ich mich aber auch um freie Projekte: 2019 habe ich zum Beispiel das Monopoly Erfurt gestaltet, das durch die Unterstützung von Sponsoren mit einer Auflage von 5.000 Stück herausgegeben wurde. Durch das Projekt ist die Deutsche Bahn AG auf mich aufmerksam geworden, die gemeinsam mit mir 2022 ein Quartettspiel für Kinder entwickeln möchte, das spielerisch alles rund ums Thema Bahn und Bahnhöfe erklärt.
4. Wie wichtig ist dir Netzwerken?
Netzwerken ist mir mittlerweile sehr wichtig geworden. Früher wollte ich alles alleine machen, um den meisten Ertrag zu erzielen. Heute ist mir klar: Ich kann und muss auch nicht alles alleine machen und vor allem nicht alles können. Für größere Projekte arbeite ich daher gerne mit Kreativschaffenden aus anderen Bereichen, wie zum Beispiel Content Creation, zusammen. Aber auch innerhalb der Fotografie-Community herrscht reger Austausch: Gegenseitige Empfehlungen und Zusammenarbeit stärken die Branche und verhindern Preisdumping und Kreativblockaden. Zudem bin ich regelmäßig mit Marketing-Experten und-Expertinnen im Gespräch, um wertvolle Tipps und Erfahrungen zu sammeln.
5. Was inspiriert dich?
Ich habe keine besonderen Vorbilder, die mich inspirieren, hole mir aber viele Anregungen für Fotos und Marketingstrategien auf Instagram. Dadurch bekomme ich immer wieder Lust, neue Techniken, Motive und Dinge auszuprobieren. Ich bin der Meinung, dass man als Kreativschaffender oder Kreativschaffende immer wieder seine eigene Wohlfühlzone verlassen sollte, um sich beruflich und kreativ weiterentwickeln zu können. Neues auszuprobieren und nicht jahrelang das Gleiche zu machen – auch, wenn man sehr gut darin ist – hat mich immer wieder zu neuen Erfolgen und beruflichen Meilensteinen geführt. Ansonsten würde mich mal wieder eine fotografische Reise inspirieren: Vor längerer Zeit durfte ich fotodokumentarisch die Tour der Band Caught in The Act begleiten. Man lernt auf solchen Touren viele neue Städte, Menschen und Emotionen kennen und schöpft Inspiration für seine Arbeit.
6. Eine berufliche Erfahrung, die du mit anderen Kreativschaffenden teilen möchtest?
Ich habe vor ein paar Jahren eine langjährige Zusammenarbeit beendet. Über drei Jahre lang fotografierte ich den Simson Erotik-Kalender. Ein Ganzjahres-Projekt, das viel Geld einbrachte und mir großen Spaß machte. Es erforderte Kreativität, Planung und Motiv-Recherche. Ich hatte immer freie Hand bei der Umsetzung – bis zu dem Tag, als eine neue Marketing-Leiterin kam. Sie legte mir jedes Motiv und jede Idee vorgefertigt vor. Plötzlich wurde mir klar: Es geht gar nicht mehr nur ums Geld. Es geht um meine Kreativität als Fotograf, die hier gar nicht mehr Thema war. Ich war nur die ausführende Kraft, die die Kamera bediente und somit völlig austauschbar.
Das bewegte mich dazu, die Zusammenarbeit zu beenden. Ich war fein mit dieser Entscheidung und habe sehr viel für mich mitgenommen. Es ist vollkommen legitim, nein zu sagen, wenn man sich mit einem Auftrag nicht identifizieren kann.
Kontakt
SnapArt – Fotografie & Marketing
Tel: 01522 8111814
Mail: post@snapart.de
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