6 Fragen an feelslike.erfurt

Im Gespräch mit Anika Luthardt

Thüringen und seine Landeshauptstadt als lebenswerten Ort zu präsentieren und “ein attraktiveres, nachhaltigeres Lebensumfeld für junge Menschen in den neuen Bundesländern, allen voran Erfurt, zu schaffen” – das sind die Visionen des „feelslike.erfurt“-Teams. Die digitale Plattform verbindet neben dem “Lifestyle Magazin für Kultur und Leben in Erfurt” inklusive authentischer Erfurt-Tipps rund um Gastronomie, Kunst, Events, Sehenswürdigkeiten und Shopping auch eine Netzwerk-Möglichkeit für Erfurter Kunst- und Kulturschaffende und Content-Creator. Mittlerweile bietet das dreiköpfige Team, bestehend aus der Chefredakteurin Anika Luthardt, der Redaktionsleiterin Luise Senneke und Lukas Schmidt (verantwortlich für Marketing und Design) auch kreative Leistungen im Bereich Kommunikation und Marketing im B2B-Bereich an. Wir wollten mehr über die Potenziale für eine lebendige Stadtgestaltung und die Motivation hinter feelslike erfurt erfahren und haben uns mit Chefredakteurin Anika zum digitalen Talk getroffen.

Fotos: Goldine Fotografie

Von li. n. re.: Das feelslike.erfurt-Team – Lukas Schmidt, Luise Senneke und Anika Luthardt.

1. Anika, wer bist du und wie bist du zu feelslike.erfurt gekommen?

Als nächst größere Stadt zu meiner Heimatstadt Sonneberg, hat es mich schon immer nach Erfurt gezogen und ich habe mich dieser Stadt früh verbunden gefühlt. Nach meinem Auslandsaufenthalt in Brighton und dem Studium der Anglistik und Medienwissenschaft in Leipzig, beschloss ich wieder in meine Heimat Thüringen zurückzukehren und begann mein Masterstudium der Medienpädagogik in Erfurt. Neben dem Studium war ich im Social Media Team des KiKA tätig. Zusätzlich machte ich mich als freiberufliche Texterin selbstständig. Im Zuge dessen lernte ich Jessika Fichtel kennen, die den Blog feelslike.erfurt vor sieben Jahren ins Leben gerufen hatte.

Ich las begeistert ihre Artikel und als ich erfuhr, dass sie eine Nachfolge für die Betreuung ihres Blogs suchte, habe ich mich sofort gemeldet und 2020 feelslike.erfurt als Chefredakteurin übernommen. Heute arbeite ich hauptberuflich mit meinem Team und zusammen mit freien Textern und Texterinnen an den Inhalten des Online Lifestyle Magazins. Unser Ziel ist es, durch authentische Interviews und Reportagen, Erfurt und die umliegenden Regionen für junge Menschen als lebens-, liebens- und vor allem bleibenswerten Ort zu repräsentieren. Denn: Auch wenn es nicht Berlin ist, kann man sich hier kreativ entfalten und auf innovative und engagierte Menschen treffen – das ist das Lebensgefühl, das wir auf feelslike erfurt vermitteln möchten.

„Mit gutem Content möchten wir den Mehrwert der Stadt repräsentieren, mehr Sichtbarkeit für besondere und lebenswerte Orte erreichen, Potenziale ausschöpfen und der Kreativität in Erfurt eine Stimme geben“ – Anika Luthardt

2. Ihr betreut neben dem Lifestyle Magazin auch Kunden und Kundinnen als Kreativagentur. Welche Leistungen bietet ihr an und mit wem habt ihr bereits zusammengearbeitet?

Gelungene Online-Auftritte und Kampagnen sind für lokal ansässige Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen von großer Bedeutung und tragen so auch zur Stadtentwicklung bei. Wir unterstützen in Thüringen ansässige Kunden und Kundinnen bei kommunikativen Maßnahmen im Bereich Social Media, Contentmarketing und Community Management. Ziele sind hierbei das Steigern von Reichweite, das Erfassen der richtigen Zielgruppe und das Herausarbeiten des individuellen USP’s. Wir legen bei unserer Agenturarbeit den Fokus auf Authentizität und Nahbarkeit. Zusammen mit „dasistthüringen“ und „Thüringen entdecken“ konnten wir im vergangenen Jahr schon verschiedene Kampagnen zu den schönsten grünen Spots in Erfurt und den Highlights der BUGA umsetzen.

So können wir einen Bezug zur unmittelbaren Umgebung herstellen und die gewünschte Zielgruppe durch den persönlichen Bezug erreichen. Zu unseren Kunden und Kundinnen gehören darüber hinaus kleinere Erfurter Unternehmen wie der Vintage-Shop Harriet Love Vintage und Lio Liqueur. Seit 2021 arbeiten wir auch mit der Kulturdirektion Erfurt zusammen und entwickeln digitale Kommunikationskonzepte, die die hiesige Kultur- und Museumslandschaft öffentlichkeitswirksamer darstellen.

3. Wie kann feelslike erfurt zur Stadtbelebung beitragen?

Durch feelslike erfurt können wir die neuen Medien nutzen, um die Vielseitigkeit der Stadt offen zu legen und so junge Menschen zum Bleiben oder Kommen motivieren. Mit gutem Content möchten wir den Mehrwert der Stadt repräsentieren, mehr Sichtbarkeit für besondere und lebenswerte Orte erreichen, Potenziale ausschöpfen und der Kreativität in Erfurt eine Stimme geben.

Stadtgestaltung und -belebung wird meiner Meinung nach durch stetes Wachstum sowie gegenseitige Inspiration möglich.

4. Was macht für dich eine Stadt lebenswert?

Vielseitigkeit durch kleine, unabhängige Läden, Gastronomie, schnuckelige Cafés und auf die Bewohner und Bewohnerinnen angepasste Angebote. In Erfurt haben wir das Glück einer wunderschöner Innenstadt. Mir fällt nur immer wieder auf, dass die richtig coolen und alternativen Spots sich leider eher außerhalb des Zentrums befinden. Ich würde mich freuen, wenn individuelle Angebote mehr in der Stadtmitte Fuß fassen könnten und nicht durch rein touristische Läden und Restaurants verdrängt werden würden. Außerdem würde ich mir wünschen, dass sich die alternativen Spots in den Vorstädten noch weiterentwickeln. Erfurt kann auf jeden Fall ein bisschen Kiezleben vertragen!

5. Worin liegt deine persönliche Motivation zu feelslike.erfurt?

Als ich nach meinem Studium in Leipzig nach Erfurt gezogen bin, habe ich gleich Anschluss gefunden und war nach wenigen Wochen angekommen. Ich spürte schnell, dass ich mich gemeinsam mit dieser Stadt kreativ entfalten und entwickeln kann. Hier herrscht eine nahbare und familiäre Atmosphäre, die ich im Zuge meiner Arbeit für feelslike erfurt den Lesern und Leserinnen vermitteln möchte. Als Thüringerin möchte ich zudem der Stigmatisierung der neuen Bundesländer als “graue und braune Orte” entgegenwirken und zeigen, wie bunt und facettenreich die Städte im Osten Deutschlands sind. Die Menschen mit denen ich Interviews führe – Ladenbesitzer, Kunst- und Kulturschaffende, Gründerinnen – inspirieren mich sehr, bewegen mich selbst zum Bleiben und womöglich auch andere.

6. Welche Visionen hast du in Bezug auf das Online-Magazin feelslike erfurt und das Agenturgeschäft?

Wir möchten in Zukunft auch mit “größeren Thüringer Playern“ wie zum Beispiel Viba, Vita Cola, Born Senf und Fahner zusammenarbeiten und kooperieren. Zudem würden wir uns gerne noch stärker mit der Thüringer Medienbranche vernetzen. Gerade planen wir eine analoge, interaktive Stadttour für Erfurt. Ganz wie unsere Online-Inhalte, soll diese authentisch und nahbar die typischen Spots und Akteurinnen der Landeshauptstadt vorstellen. Wir haben uns für den Pop-up-Store am Fischmarkt im Dezember beworben, hoffen sehr, dass es klappt, wir unsere neuen Produkte vorstellen können und mit unserer Community in den Austausch treten können.

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