6 Fragen an Erni Donnerberg

Illustratorin aus Erfurt

Die gebürtige Erfurterin Erni Donnerberg ist Illustratorin aus Leidenschaft. Mit ihrem verspielten und frischen Stil überzeugt sie Kunden und Kundinnen aus verschiedenen Branchen und Bereichen. Nach ihrem Studium an der Kunsthochschule Burg Giebichenstein in Halle verschlug es die Thüringerin zum Masterstudium nach Berlin an die Universität der Künste in den Bereich visuelle Kommunikation. Doch von der deutschen Großstadt trieb es Erni wieder zurück nach Erfurt, wo wir die Kreativschaffende via Zoom in ihrem heimischen Workspace zum Interview getroffen haben.

1. Erni, wie gestaltete sich dein kreativer Weg bis hierher?

Die Kreativität wurde mir sozusagen in die Wiege gelegt. Mein Vater Eltern ist kreativ im Bereich Grafikdesign tätig und leitet die Agentur donner+friends, für die ich auch arbeite. Hier setze ich zusammen mit einem tollen Team illustratorische Kundenaufträge um, bin aber auch für eigene Projekte unterwegs. Seitdem ich nach meinem Masterstudium in Berlin wieder nach Erfurt zurückgekehrt bin, engagiere ich mich vor allem in der lokalen Kulturszene.

Neben meinen kreativen Umsetzungen für Konzerte in der Franz Mehlhose, die mein Partner mit seinem Vater leitet, gestalte ich visuelle Kampagnen für Bands oder bringe mich mit meiner Expertise ehrenamtlich im  Erfurter Kulturverein nochson e.V. ein. Gemeinsam haben wir kürzlich die individuelle Erfurt-Stadtkarte USE-It gestaltet und produziert. Auch das Kokolores-Festival durfte ich im Zuge der ehrenamtlichen Vereinsarbeit visuell mitgestalten.

Ich schätze es sehr, auf meinem Gebiet eine Spezialistin zu sein, aber noch mehr, zusammen mit spannenden kreativen Partnern und Partnerinnen zusammenzuarbeiten“


2. Welches kreative Portfolio bietest du an?

In meinen Illustrationen entwickle ich auf eine charmante Art und Weise Charaktere, die dabei helfen, Prozesse, Inhalte und Themen für meine Kunden und Kundinnen zu visualisieren. Auf diesem Weg entstehen Plakate für Events und Konzerte, Flyer, Broschüren und ungewöhnliche Grafiken für jedwede Form der Unternehmenskommunikation. Ziel ist es, nonverbale Informationen eindringlich und auffällig zu vermitteln. Ich möchte dabei Illustrationen erschaffen, die gleich ins Auge stechen und durch Emotionalität überzeugen. Mein Lieblingsmedium ist aufgrund der haptischen Ergebnisse der Printbereich. Bei rein digitalen Aufträgen versuche ich stets etwas Handgemachtes mit einzubringen, wie eingescannte Linien- und Handzeichnungen, damit nie nur eine kühle Computergrafik herauskommt.

3. Aus welchen Branchen und Bereichen kommen deine Kunden und Kundinnen?

Neben den bereits erwähnten Aufträgen für Konzertposter gestalte ich auch Plattencover für Bands, Flyer, Karten und vieles mehr. Sehr viele Auftraggebende sind regional ansässig: ob der Landessportbund Thüringen (LSB), der DGB Thüringen oder Thüringer Ministerien, für die ich neben Weihnachtskarten auch Grafiken für Social Media gestaltet habe. Die Themen sind sehr unterschiedlich, derzeit aber verstärkt auf Barrierefreiheit fokussiert. Mit dem LSB habe ich zum Beispiel ein Sportwörterbuch visualisiert, das in fünf Sprachen verschiedene Sportarten, ihre Ausrüstung, Regeln und Handlungen für Flüchtlinge erklärt. Darauf folgte ein Auftrag des Landessportverbunds Brandenburg, der auf das Thüringer Projekt aufmerksam geworden ist. 

4. Was inspiriert dich?

Was Inspiration betrifft, bin ich sehr vielseitig, da ich an verschiedensten Kreativtechniken und Künstlerinnen interessiert bin. Mir macht es Spaß, mich immer wieder in neue Themen einzuarbeiten und visuelle Lösungen zu entwickeln, die den Menschen Freude bereiten. Außerdem beschäftige ich mich im Moment künstlerisch mit verschiedenen Drucktechniken. Am liebsten arbeite ich mit Linolschnitt. Ich finde dabei den Gedanken der Reduktion faszinierend. Hieraus entsteht auch eine gewisse Spannung, die einen zwingt, sich in gewissem Maß gestalterisch selbst einzuschränken. Die Einfachheit hat etwas Zeitloses, Limitiertes. Einer meiner Lieblingskünstler ist derzeit Miroslav Šašek, der mit seinen charmanten, authentischen Figuren genau das Spielerische vermittelt, das ich auch wiederspiegeln möchte. Ich bezeichne meine Arbeitsfläche als Spielfeld, auf dem ich mit geometrischen Formen und Farbe experimentiere.

„Für ein gutes Ergebnis sind Austausch und gegenseitige Inspiration sehr wichtig“

5. Wie stehst du zum Thema Netzwerken?

Ich schätze es sehr, auf meinem Gebiet eine Spezialistin zu sein, aber noch mehr, zusammen mit spannenden kreativen Partnern und Partnerinnen zusammenzuarbeiten – ob in der Agentur donner+friends, bei eigenen oder freien Projekten. Mir würde es nicht gefallen, wenn ich ausschließlich alleine in meinem Kämmerchen an Ideen feilen würde. Für ein gutes Ergebnis sind Austausch und gegenseitige Inspiration sehr wichtig. So arbeite ich zum Beispiel regelmäßig mit der Weimarer Typografin Lena Haubner zusammen, aber auch mit den engagierten Leuten aus dem nochson e.V. – hier freuen wir uns übrigens immer über frische Ideen und interessierten Zuwachs an Leuten, die Erfurt kulturell mitgestalten möchten.


6. Was sind deine Visionen und Ideen für die kommende Zeit?

Als frischgebackene Mama möchte ich die kommende Zeit zu Hause vor allem dafür nutzen, um meine Webseite zu überarbeiten. Ich plane einen kleinen Online-Shop, auf dem man meine Illustrationen in Form von Siebdrucken und Co kaufen kann. Zudem plane ich meine Selbstständigkeit weiter auszubauen und möchte in Zukunft mehr Zeit in eigene und vor allem freie Projekte investieren. Ansonsten freue ich mich über spannende Anfragen für kreative Kooperationen!

Kontakt

Erni Donnerberg
Illustratorin
Mail: erni@donnerandfriends.de
www.erni-donnerberg.de
@ernidonnerberg

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Nina Palme

Kommunikation

0151 / 1290 4638

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