TOOLBOX VON KREATIVEN FÜR KREATIVE

Kreative Problemlösungskompetenz durch cross-sektorales Denken und Handeln – 6 Tools aus der Welt des Zirkus, die zum Perspektivwechsel einladen, Kreativblockaden lösen, das unternehmerische Selbst fördern und den Teamgeist stärken

Crossektoral – die Verknüpfung von Kompetenzen aus verschiedenen Bereichen fördert nicht nur innovatives Handeln, sondern auch kreatives Denken. Dies geschieht in der Zusammenarbeit der Kreativwirtschaftbranche mit anderen Branchen aus Industrie und Wirtschaft, aber auch innerhalb der Teilbereiche der Kreativwirtschaft. Teilen wir nämlich Kernkompetenzen und Techniken, dann entsteht ein prall gefüllter Toolbox-Koffer, dessen Inhalte und Lösungsansätze auf verschiedene Unternehmenskontexte angewendet werden können. 

Projektleiterin Christina Peters vom Projekt “NEUSTART KULTUR im CIRCUS” hat uns einen solchen Toolbox-Koffer gemeinsam mit ihrem Kollegen Malte Peter und Netzwerkpartnern, Seiltänzerinnen, Bühnenbildnern und Artistinnen zusammengestellt: Welche Techniken im Zirkusbereich gibt es, um kreative Problemlösungskompetenzen zu fördern? Auf welche Weise simuliert und konstruiert der Zirkus andere Welten? Wie können artistische Übungen zu mehr Agilität am Arbeitsplatz führen? Hier kommen sechs Tools aus der Welt des Zirkus, die zum Perspektivwechsel einladen, Kreativblockaden lösen, das unternehmerische Selbst fördern und den Teamgeist stärken.

Foto: Mark Williams

1. Der Zirkus und seine Problemlösungskompetenzen

Im Zirkus geht es per se um das kreative Lösen von Problemen. Wie stehe ich auf einem dünnen Drahtseil? Wie halte ich mehr Objekte in der Luft als ich Hände habe? Wie erschaffe ich etwas Unglaubliches? Der Zirkus lebt vom Ausprobieren, dem Untersuchen, der Recherche, dem Tüfteln und Testen, um immer wieder Neues zu erschaffen und präsentieren zu können. Innovative Ideen finden sich, indem man teilweise utopisch und über die Grenzen hinaus denkt und mit dem Ergebnis flexibel umgeht. Leitsätze, die für jeden Unternehmenskontext gültig sind.

2. Zirkus und Improvisieren: Übertragung auf den Unternehmenskontext

Keine Zirkus-Show ist identisch mit der vorherigen und die Magie der Zirkusmanege lebt vom Erleben des Augenblicks. Hierzu müssen die Artisten und Artistinnen immer den Moment leben und sich auf das Publikum einlassen. So eine Art der Arbeit und der Improvisation können für jedes Unternehmen und jede Verhandlung behilflich sein. Der Zirkus erfindet sich immer wieder neu und bleibt in Bewegung. Die ständige Auseinandersetzung mit Neuem schafft Mut und Offenheit für neuartige Herangehensweisen. Gleichzeitig kann man so gar nicht in althergebrachten Mustern und gewohnten Konventionen erstarren.

Foto: Zoltan Tasi

Foto: Wai Siew

3. Wie wird das unternehmerische Selbst gefördert, indem Zirkustechniken angewendet werden?

Der Zirkus lebt vom Kreieren des Unglaublichen, dem Erschaffen von Neuem und dem Baden im Applaus des Publikums. Er vereint somit die Grundsätze der Produktion, Innovation und Vermarktung. Fähigkeiten, die das unternehmerische Selbst fördern: Denn in der Manege sowie im Unternehmenskontext wollen viele zum Star werden.

4. Bewegung, Agilität und Balance

Wenn die Ideen mal nicht fließen wollen, sollte man einfach mal die Welt auf den Kopf stellen und einen Handstand machen. Das beseitigt jede Denkblockade und zeigt neue Perspektiven auf. Auch Balance- oder Jonglierübungen können hilfreich sein, um innere Unruhen auszugleichen.

„Früher war ich Seiltänzerin. Heute arbeite ich als Kulturmanagerin. Um auch im Büro in Balance zu bleiben, nutze ich immer wieder mein Balance-Board. Außerdem bin ich noch als Clownin auf der Bühne aktiv. Die Philosophie der Clownerie habe ich in meinen Alltag integriert. Das Motto ,Scheitern als Chance‘ macht das Leben leichter und sehr lebendig.“

Sophia-Marie Luftensteiner, Kulturmanagerin und Zirkusdirektorin

Foto: Christoffer Collina

Foto: CircArtive

5. Gemeinsam Magie erschaffen

Ein Zirkuszelt lässt sich nicht allein, sondern am besten im Team aufbauen. Dazu braucht es Vertrauen in seine Mitmenschen, sinnvolle Kompetenzverteilungen und klare Absprachen. Nur so kann die Magie entstehen, die letztendlich von allen mitgetragen wird. Gleichzeitig sind die Akteure und Akteurinnen eines Zirkusses durch gewisse Werte miteinander verbunden: Wie eine große Familie lernen sie voneinander und sind füreinander da. 

6. Die Kreativität entgrenzen

Zirkus ist Kultur und Kunst zugleich und schafft Inspiration durch das Eintauchen in andere Welten: durch das sich in andere Rollen hineinversetzen, Bewegungen ausprobieren und Raum und Zeit durch neue Bühnenszenarien immer wieder aufs Neue entgrenzen. Nichts ist unmöglich in der Welt des Zirkus – und darüber hinaus.

Foto: CircArtive

Foto: Darius Soodmand

Über NEUSTART KULTUR im Circus

NEUSTART KULTUR im Circus ist ein Pandemie- und Zukunftsprogramm der Beauftragen des Bundes für Kultur und Medien (BKM) gemeinsam mit der BAG Zirkuspädagogik e.V. und einem Netzwerk an Zirkusverbänden: European Circus Association (ECA), Verband deutscher Zirkusunternehmen (VdCU), Zirkus macht stark e.V. und dem Bundesverband Zeitgenössischer Zirkus e.V. (BUZZ). Bundesweit wurden Zirkusse durch NEUSTART KULTUR im Circus gefördert und die Wiederaufnahme des Spielbetriebs ermöglicht.

Kontakt

BAG Zirkuspädagogik e. V.
NEUSTART KULTUR
Vahrenwalder Str. 269A
30179 Hannover
www.neustart-kultur-zirkus.de

Titelbild: Mark Williams
Headerbild: René by Kolja Huneck

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