Status quo Kreativwirtschaft Spezial

Zahlen, Trends und Herausforderungen im Überblick

Wie steht es um die wirtschaftliche Entwicklung der Kreativwirtschaft in Deutschland? Was bewegt die elf Teilmärkte der Branche? Soviel steht fest: Die deutsche Kultur- und Kreativwirtschaft ist auf Wachstumskurs. So das zentrale Ergebnis des aktuellen Branchenmonitorings, das das Analyse- und Beratungsunternehmen Prognos für das Bundeswirtschaftsministerium erstellt hat. Der Monitoringbericht erscheint einmal jährlich und hält die Entwicklung der Branche vor dem Hintergrund der aktuellen konjunkturellen Situation, Krisen und Transformationsprozesse fest. In diesem Spezial-Beitrag zoomen wir raus und geben dir auf Basis des Monitoringberichts einen kompakten Überblick über Zahlen, Entwicklungen und Herausforderungen der heterogenen Kreativwirtschaft. Gleichzeitig erhältst du einen Einblick in die Thüringer Branche. Für einen anschließenden Deep Dive empfehlen wir neben dem Monitoringbericht unser Online-Magazin. Dort sind zusätzlich zu den hier vorgestellten kreativen Köpfen zahlreiche weitere Akteurinnen und Akteure sowie Orte zu finden, die diese Branche in Thüringen auf ihre ganz eigene Weise prägen.

Blitzlichter einer Branche: Zum branchentreff:kreativ 2025 kamen Akteure und Akteurinnen der Kreativwirtschaft zusammen und haben ihrem Teilbereich eine Stimme gegeben, Foto: Anja Feßer.

“Unter Kultur- und Kreativwirtschaft (KKW) werden diejenigen Kultur- und Kreativunternehmen (Gewerbetreibende als auch freiberuflich Selbstständige) erfasst, welche überwiegend erwerbswirtschaftlich orientiert sind und sich mit der Schaffung, Produktion, Verteilung und/oder medialen Verbreitung von kulturellen/kreativen Gütern und Dienstleistungen befassen.“*

Gesamterwerbstätige: rund 2,0 Mio.
(+2,1% ggü. 2022)
Bruttowertschöpfung: 123,2 Mrd. Euro
Anteil an der deutschen Bruttowertschöpfung: 3,3%
Umsatz: 204,6 Mrd. Euro (+5,3% ggü. 2022)
Anzahl der Unternehmen: 238.000 
Umsatz pro Unternehmen: 858.000 Euro

*Quelle: Gesamtwirtschaftliche Perspektiven der Kultur- und Kreativwirtschaft in Deutschland,
Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie, 2009

„Musik ist mehr als Klang. Sie ist ein Spiegel der Gesellschaft und muss deshalb vielfältig und vor allem gleichberechtigter werden.“ – Anna-Lena Öhmann, Mitgründerin von Music Women* Thüringen, Weimar, Foto: Anja Feßer.

Zum Musikmarkt gehören selbstständige Komponistinnen und Komponisten, Musikbearbeitende, Musik-/Tanzensembles, Tonstudios, Tonträgerverlage, Musikverlage, Theater- und Konzertveranstaltende, private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthallen u.Ä., Erbringende von Dienstleistungen für die Darstellende Kunst, der Einzelhandel mit Musikinstrumenten, der Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern sowie Hersteller und Herstellerinnen von Musikinstrumenten.

Umsatz 2023: 9,5 Mrd. Euro (+5,5% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 12.730 (+2,2% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 105.900 (+7,1% ggü. 2022)

Was bewegt den Musikmarkt aktuell?

Künstliche Intelligenz und digitaler Wandel: Musikverlage stehen im Spannungsfeld zwischen KI und Urheberrecht. Neben anderen Herausforderungen beeinflusst der digitale Wandel die Instrumente-/Equipment-Branche. Chancen in der Digitalisierung sieht der Live-Bereich mit immersiven Konzerterlebnissen.

Musikstreamingdienste: Die Abrechnungsmodelle werden weiterhin diskutiert und weiterentwickelt.

Live-Entertainment: Vielerorts gibt es keine Erholung nach Corona. Gestiegene Honorare und Produktionskosten können nicht über höhere Ticketpreise abgegolten werden.

Ein Einblick in den Thüringer Musikmarkt

Music Women* Thüringen vernetzt und unterstützt Musik-Frauen* aus den Bereichen Business, Art, Media und Tech in der Musikszene in Thüringen. Durch Networking-Events, Lesungen, Konzerte und Initiativen fördern die Organisatorinnen und Organisatoren eine diverse und inklusive Musikszene, in der FLINTA* in allen Bereichen vertreten sind und ihre Karrieren vorantreiben können. Wir haben uns mit Kultur- und Projektmanagerin Anna-Lena Öhmann von Music Women* Thüringen zum Interview getroffen.

“Ermutigt Menschen, Bücher zu schreiben und ihre Ideen zu Papier zu bringen. Das ist kreative Vielfalt!“ – Thorsten Schreiber, Geschäftsführer von Zeilenwert, Rudolstadt, Foto: Anja Feßer.

Zum Buchmarkt zählen unter anderem selbstständige Schriftstellerinnen und Schriftsteller, selbstständige Übersetzerinnen und Übersetzer, Buchverlage, der Einzelhandel mit Büchern sowie Antiquariate.

Umsatz 2023: 10,5 Mrd. Euro (+2,8% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 14.170 (+0,2% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 107.500 (+1,9% ggü. 2022)

Was bewegt den Buchmarkt aktuell?

Junge Leserinnen und Leser: Buchkäufe sind im Jahr 2022 bei jungen Menschen um acht Prozent auf 425 Mio. Euro angestiegen. Onlineformate auf Social Media und Beiträge von Influencerinnen und Influencern spielen eine entscheidende Rolle.

Digitale Hörbücher: Abos mit Zugang zu unterschiedlichen Hörbüchern erweisen sich als gern genutztes Verkaufsmodell, dieses weiterhin beliebten Marktsegments. Der Verkauf von physischen Hörbuchmedien (z.B. CDs) geht indes zurück.

Ein Einblick in den Thüringer Buchmarkt

Die Story über eine zu dicke Taube brachte den Kommunikations- und Mediendesigner Sascha Simon mit dem Erfurter Autor Benjamin Schadow zusammen. Gemeinsam haben sie in kreativer Kooperation das Kinderbuch “Pubert Pupstaube“ herausgebracht.

„Kunst ist immer auch Reflexion von Gesellschaft und Umwelt. Dafür braucht es Räume der Begegnung und der Vernetzung.“ – Michal Schmidt, Künstler, Erfurt, Foto: Anja Feßer.

Zum Kunstmarkt gehören unter anderem selbstständige bildende Künstlerinnen und Künstler, der Einzelhandel mit Kunstgegenständen, private Museen und der Einzelhandel mit Antiquitäten.

Umsatz 2023: 2,5 Mrd. Euro (+0,7% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 10.630 (+1,2% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 50.590 (+1,9% ggü. 2022)

Was bewegt den Kunstmarkt aktuell?

Künstliche Intelligenz und Kunst: Diskussion der Frage nach verbindlichen Regelungen zum Thema Urheberrecht.

Kunstmessen: Der Kunsthandel bleibt ein „people business“.

Ein Einblick in den Thüringer Kunstmarkt

Wir haben Michaela Hirche vom Verband Bildender Künstler Thüringen e.V. (VBKTh) gefragt: Was bedeutet KI für die Kunstwelt?

Im Kreativfunk Thüringen sprechen der Urban Artist Max Kosta und Illustrator Stefan Kowalczyk unter dem Titel “Zwischen Kunst und Kommerz” mit Claudia Köhler unter anderem über den Weg zur Professionalisierung von Wandgestaltung bis hin zur Gründung einer Holding. 

„Ich glaube an kreativen Mut im Freistaat und an Film als Haltung, Medium und Werkzeug für Wandel.“ – Tamara Kollmeder, Geschäftsführerin des Mediennetzwerk Thüringen e.V. sowie vom Filmkollektiv Colourgraphie, Erfurt, Foto: Anja Feßer.

Zur Filmwirtschaft gehören unter anderem selbstständige Bühnen-, Film-, TV-Künstlerinnen und -Künstler, Film-/TV-Produktion, die Nachbearbeitung/sonstige Filmtechnik, der Filmverleih und -vertrieb, der Einzelhandel mit bespielten Ton-/Bildträgern und Videotheken.

Umsatz 2023: 11,4 Mrd. Euro (+1,8% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 19.120 (+2,4% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 144.460 (+3,7% ggü. 2022)

Was bewegt die Filmwirtschaft aktuell?

Fachkräftemangel: Häufig kann in Folge dessen nur etwa die Hälfte geplanter Projekte umgesetzt werden.

Künstliche Intelligenz: Anwendungen wie digitale Statistinnen und Statisten, Text-zu-Video-Umsetzungen und KI-generierte Musik kommen zum Einsatz.

Novellierung des Filmförderungsgesetz: Bürokratischer Aufwand soll mit einer Reform reduziert und Selbstverwaltung gestärkt werden. Streaminganbietende mit Umsatz in Deutschland sollen zudem in europäische Produktionen reinvestieren.

Ein Einblick in die Thüringer Filmwirtschaft

Neue Standards für Nachhaltigkeit bei der Werbefilmproduktion. Daran forscht Nora Wildenstein bei der Very& Media GmbH in Erfurt. Möglich macht es die FTI Personenförderung des Freistaates Thüringen. Im Interview mit Geschäftsführer Jonas Turtschan haben wir mehr über das Förderprogramm, die Antragstellung und die eine oder andere Herausforderung erfahren.

“Kreativität kann Welten erschaffen und Menschen bewegen. Aber wir müssen auch dafür sorgen, dass Kreativität dafür genutzt wird, Menschen zu informieren und sie dazu zu bringen, nachzudenken.“ – Jochen Fasco, Direktor der Thüringer Landesmedienanstalt, Erfurt, Foto: Anja Feßer.

Zur Rundfunkwirtschaft gehören unter anderem selbstständige Journalistinnen und Journalisten, Hörfunkveranstaltende und Fernsehveranstaltende.

Umsatz 2023: 14,0 Mrd. Euro (+0,9% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 13.160 (-1,0% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 67.190 (+0,8% ggü. 2022)

Was bewegt die Rundfunkwirtschaft aktuell?

Europäische Regulatorik: Das White Paper der EU-Kommission zur zukünftigen Infrastruktur der elektronischen Kommunikation betrifft Streamingangebote und der Digital Service Act beeinflusst auch Rundfunkinhalte.

Vertrauen in die Medien: Informationsvielfalt online, gesellschaftliche Ereignisse (z.B. Pandemie) sowie aufstrebende KI-Nutzung führen zur Verunsicherung bei Mediennutzenden. Die Branche reagiert mit Angeboten zur Entwicklung von Medienkompetenz.

Ein Einblick in die Thüringer Rundfunkwirtschaft

Die Weimarer Agentur FUNKHAUS ost gestaltet narrative Audioformate für verschiedene Branchen und Bereiche. Neben Radiofeatures und Online-Formaten entwickeln Rafael Jové (Medienkünstler und Hörfunkautor), Maximilian Netter (Medienkünstler und Hörfunkautor) und Mario Weise (Diplom-Mediengestalter, Musiker und Sound Engineer) innovative Podcasts sowie Audiobeiträge für Ausstellungen, Klanginstallationen und vieles mehr. Ihr Anspruch: Auditive Unterhaltung mit Mehrwerten schaffen. Wir haben Rafael und Mario im Interview zu ihrem Werdegang, ihrer Leidenschaft für Audioformate und aktuellen sowie zukünftigen Projekten befragt.

„Mehr Bühne, weniger Binge-Watching.“ – Jannis Klemm, Zauberkünstler und Mentalist, Jena, Foto: Anja Feßer.

Zum Markt für darstellende Künste gehören selbstständige Bühnen-, Film-, TV-Künstlerinnen und -Künstler, selbstständige Artistinnen und Artisten, Zirkusbetriebe, Theaterensembles, Theater- und Konzertveranstaltende, private Musical-/Theaterhäuser, Konzerthallen, Varietés und Kleinkunstbühnen, die Erbringung von Dienstleistungen für die Darstellende Kunst, Kulturunterricht/Tanzschulen.

Umsatz 2023: 6,2 Mrd. Euro (+7,4% ggü. 2022) 
Unternehmen 2023: 18.710 (+5,1% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 136.950 (+8,3% ggü. 2022)

Was bewegt den Markt für Darstellende Künste aktuell?

Nachhaltigkeit: Interessant sind Strom- und Energieeinsparungen, auch aus ökonomischen Gründen, sowie Darstellende Kunst als Vermittlerin von komplexen und gesellschaftspolitischen Sachverhalten.

Bühnen und Theater als Diskursräume: Bühnen und Theater greifen in ihren Spielplänen Themen auf, die Politik und Gesellschaft bewegen. 

Ein Einblick in den Thüringer Markt für Darstellende Künste

Geldmangel, Rationalisierung und Zusammenlegung waren die Hauptgründe, warum vor allem in den neuen Bundesländern durch die Schließung ganzer Häuser tiefe Wunden in die Branche der Darstellenden Künste gerissen wurden. Kulturstätten wurden von heute auf morgen aufgegeben und sich selbst überlassen. Der PHOENIX e.V.  will solche Orte wiederbeleben – mit nachhaltigen und langfristigen künstlerischen Initiativen sowie kulturellen Veranstaltungen.

„Ohne Design wäre die Welt ein schlechterer Ort.“ – Victoria Ringleb, Geschäftsführerin der Allianz Deutscher Designer, Berlin
Foto: Anja Feßer.

Die Designwirtschaft reicht von Industrie-, Produkt- und Modedesign über Grafik- und Kommunikationsdesign bis hin zu Interior Design und Raumgestaltung, Büros für Innenarchitektur und Werbegestaltung (ohne Werbeagenturen), Schmuckdesign und Fotografie.

Umsatz 2023: 23,4 Mrd. Euro (+2,7% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 57.270 (+3,0% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 299.450 (+1,9% ggü. 2022)

Was bewegt den Designmarkt aktuell?

Künstliche Intelligenz und Design: Generative KI verändert den Designmarkt, indem sie mehr Menschen die Produktion visueller Inhalte ermöglicht, zugleich aber urheberrechtliche Fragen, Qualitätsanforderungen und Zugang zu Tools und Trainingsdaten offen lässt. Diese Entwicklungen beeinflussen, welche Ansprüche in Zukunft an die Qualität und Quantität von Designprodukten gestellt werden und wie sich Berufsbilder verändern.

Kreislauffähiges Design: Die verursachten Umweltbelastungen, wie etwa hoher Energieverbrauch und CO₂-Emissionen zur Herstellung von Produktion und in Lieferketten, führen zu einer starken Nachfrage nach kreislauffähigen und nachhaltigen Designs. 

Ein Einblick in den Thüringer Designmarkt

Die Produktdesignerin Julia Huhnholz und der Produktdesigner Friedrich Gerlach haben in einem zukunftsweisenden Designprojekt Biozement selbst produziert und daraus ein Sitzmöbel hergestellt. Für dieses klimafreundliche Herstellungsverfahren im Bereich Produktdesign wurden die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar unter anderem in Mailand mit dem Award Best-of-Best des Newcomer Wettbewerbs one&twenty des Rates für Formgebung ausgezeichnet.

„Es geht nicht darum, selbst Künstlerin oder Künstler zu sein, sondern darum, Räume zu schaffen, in denen Kunst entstehen kann. Orte, an denen sich junge Menschen entfalten, ausprobieren und wachsen können.“ – Thomas Schmidt, geschäftsführender Gesellschafter bei herrschmidt architekten BDA, Erfurt, Foto: Anja Feßer.

Zum Teilmarkt gehören Architekturbüros für Hochbau, Büros für Innenarchitektur, Orts-, Regional- und Landesplanung sowie für Garten- und Landschaftsgestaltung und selbstständige Restauratorinnen und Restauratoren.

Umsatz 2023: 14,6 Mrd. Euro (+3,6% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 34.580 (-0,7% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 182.120 (-0,6% ggü. 2022)

Was bewegt den Architekturmarkt aktuell?

Digitale Gebäudeplanung und Gebäudemanagement: Digitale Gebäudezwillinge, Building Information Modeling (BIM) und KI können die Planung, Wartung und das Management von Gebäuden effizienter und nachhaltiger machen. Ihre Einführung erfordert allerdings Schulungen.

Gebäudetyp E: Mit dem Gebäudetyp E will die Bundesregierung kostengünstigen Wohnraum ermöglichen, indem auf Komfortstandards verzichtet wird, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen. So lassen sich Bauprozesse vereinfachen und Material- sowie Kostenaufwand reduzieren.

Ein Einblick in den Thüringer Architekturmarkt

TAKTAK ist ein Büro für räumliche Gestaltung, das sich mit seinen Umsetzungen im Spannungsfeld zwischen Architektur und Szenografie bewegt. Seit 2017 sind die Architekten Robert Ilgen und Rasa Patalauskaitė mit ihrer Bürogemeinschaft mit Sitz in Schwallungen und Vilnius selbstständig tätig. Sie realisieren in Thüringen aber auch europaweit Projekte, die die Grenzen beider Disziplinen verschwimmen lassen.

„Eine Gesellschaft, die nicht mehr weiß, was wahr ist, verliert sich selbst.“ – Thomas Bärsch, stellvertretender Chefredakteur der Thüringer Allgemeinen, Erfurt, Foto: Anja Feßer.

Zum Pressemarkt zählen neben Journalismus, Pressefotografie, Korrespondentinnen und Korrespondenten sowie Nachrichtenagenturen vor allem große Teile des Verlagswesens mit Zeitungen, Zeitschriften, Adressbüchern oder Verzeichnissen sowie der Einzelhandel mit Zeitungen, Zeitschriften, Papierwaren und Bürobedarf.

Umsatz 2023: 26,2 Mrd. Euro (-1,0% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 26.080 (-0,4% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 202.990 (-4,5% ggü. 2022)

Was bewegt den Pressemarkt aktuell?

Künstliche Intelligenz: Generative KI sorgt für Debatten über Urheberrecht, Datenqualität und Vertrauen in Inhalte, bietet aber zugleich Chancen zur Entlastung durch Automatisierung. Damit Verlage und Redaktionen davon profitieren, sind jedoch neue Arbeitsprozesse und organisatorische Anpassungen nötig.

Gesetz zur Stärkung der Barrierefreiheit: Seit 2025 verpflichtet das Barrierefreiheitsstärkungsgesetz den Pressemarkt, Online-Angebote barrierefrei zu gestalten. Das erfordert Anpassungen von Websites, etwa bei Kontrasten, Screenreader-Kompatibilität, Bildbeschreibungen und CAPTCHA-Tests.

Ein Einblick in den Thüringer Pressemarkt

Einmal jährlich findet in Erfurt die Lokalkonferenz des Medienhauses CORRECTIV statt, bei der Journalistinnen und Journalisten aus ganz Deutschland zusammenkommen. Neben wichtigen aktuellen Themen, werden dort auch Hands-on-Formate zur Weiterbildung von Medienmachenden angeboten. Mit CORRECTIV.Lokal wurde zudem ein Netzwerk für Lokaljournalismus geschaffen, dem bereits über 1800 Akteurinnen und Akteure angehören.

„Es ist besser anzuecken, als unsichtbar zu sein.“ – Nadine Reinhold, Frontfrau von LIEBSCHER. brand building since 1955., Jena, Foto: Anja Feßer.

Zum Werbemarkt gehören Werbeagenturen, Werbegestalterinnen und Werbegestalter sowie in der Vermarktung und Vermittlung von Werbezeiten und Werbeflächen Tätige.

Umsatz 2023: 34,0 Mrd. Euro (+2,6% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 24.980 (-0,2% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 254.790 (-1,8% ggü. 2022)

Was bewegt den Werbemarkt aktuell?

Fachkräftemangel bei Werbeagenturen: Insbesondere in Agenturen und Kommunikationsberufen ist ein deutlicher Fachkräftemangel zu spüren. Neue Mitarbeitende werden zur Anwendung von KI eingestellt, um den Mangel durch Automatisierungsprozesse abzufedern. Auch Freelancerinnern und Freelancer füllen zum Teil die Lücken. 

Künstliche Intelligenz: Generative KI verändert den Werbemarkt, eröffnet neue kreative Möglichkeiten, wirft aber zugleich Fragen zu Diskriminierung, Urheberrecht und fairer Vergütung auf. Besonders die Abrechnung automatisierter Prozesse stellt Unternehmen vor Herausforderungen.

Ein Einblick in den Thüringer Werbemarkt

Die Texterin Julia Patzenhauer stellt im Kreativfunk Thüringen ihre Fragen aus der Praxis an den KI-Experten Michael Katzlberger. Was kann KI leisten? Wo sind ihr Grenzen gesetzt? Und was bedeutet das schließlich für die Arbeit der Kreativschaffenden? 

„Games sind weit mehr als Entertainment.“ – Joel Keßler, Studio Manager und Game Designer von PlayInsight Studios, Jena, Foto: Anja Feßer.

Zur Software-/Games-Branche gehören die Entwicklung von Computerspielen, Softwarelösungen, Apps und digitalen Anwendungen, das Verlegen von sonstiger Software und Computerspielen sowie Webportale.

Umsatz 2023: 72,2 Mrd. Euro (+10,7% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 45.350 (+3,9% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 685.100 (+4,6% ggü. 2022)

Was bewegt die Software-/Games-Branche aktuell?

Cybersicherheit: Acht von zehn Unternehmen sind von digitalen Spionageversuchen, Datendiebstahl oder Sabotage betroffen. Die Nachfrage nach Sicherheitslösungen ist daher sehr hoch. Die deutsche Softwareindustrie entwickelt fortlaufend neue Sicherheitsprodukte, da Cybersicherheit und Schadensprävention ein zentraler Faktor für Vertrauen und wirtschaftliche Stabilität sind.

Green IT: Nachhaltigkeit gewinnt an Bedeutung, sowohl durch energieeffiziente Softwarelösungen, die Wettbewerbsvorteile bringen, als auch durch Spiele, die ökologische Themen aufgreifen. Entwicklerinnen und Entwickler kooperieren dabei zunehmend mit Umweltinitiativen und setzen auf Serious Games.

Ein Einblick in die Thüringer Software-/Games-Branche

Ein Team, eine Vision: PlayInsight Studios revolutioniert digitale Lernprozesse durch Serious Games, Gamification und UX-getriebene Lösungen. Das junge Team, welches aus sechs Developern besteht, hat sich darüber hinaus zum Ziel gesetzt, ein GameDev Studio in Jena aufzubauen, um die Gamesbranche in Thüringen zu stärken und langfristig zu einem nachhaltigen Wachstum der Branche beizutragen. Unterstützt wurden sie in ihrem Vorhaben von der Thüringer Gründungsprämie.

Umsatz 2023: 3,9 Mrd. Euro (+5% ggü. 2022)
Unternehmen 2023: 1.190 (+13,3% ggü. 2022)
Erwerbstätige 2023: 13.900 (+4,2% ggü. 2022)

Was bewegt die Software-/Games-Branche aktuell?

Live Service Games: Spielende sollen durch tägliche Belohnungen und Zusatzkäufe im Spiel dauerhaft an Live Service Games gebunden werden. Während diese Geschäftsmodelle für Entwicklerinnen und Entwickler ökonomisch reizvoll erscheinen, stoßen sie bei vielen Spielenden auf Kritik, insbesondere wegen Paywalls und unklarer Nachhaltigkeit. Dennoch arbeiten laut Games Development Report 2023 bereits zwei Drittel der internationalen Studios an mindestens einem solchen Titel.

Recruiting von Spezialistinnen und Spezialisten: Besonders in den Bereichen Programmierung, Design und Producing fehlt es an erfahrenen Fachkräften. Viele Unternehmen rekrutieren daher international, stoßen dabei aber auf Hürden beim Arbeitsmarktzugang für Nicht-EU-Beschäftigte. Trotz neuer Studiengänge in Deutschland bleibt der Nachwuchs oft unerfahren und kann die Lücke bislang nicht schließen.

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Claudia Köhler

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