Ressourcenmangel, Klimawandel aber auch neue Wertesysteme in unserer Gesellschaft, Politik und Kultur bedürfen einer fundamentalen Transformation und einem Umdenken im unternehmerischen Handeln. Umweltbewusstsein und nachhaltiges Wirtschaften sind notwendig und auch gesellschaftlich gewünscht. Jetzt braucht es neue Ideen, Impulse und vor allem eines: Kooperation. Kreativschaffende sind Vorreiter:innen unserer Zeit. Ihr Kerngeschäft ist das Entwickeln von Ideen, das Neudenken von Altem. Gemeinsam, und zwar sowohl innerhalb der Branche als auch branchenübergreifend, können Innovationen entstehen und weiterentwickelt werden.
“Neo-Ökologie ist der Megatrend, der die 2020er prägen wird wie kein anderer: Umweltbewusstsein wird vom individuellen Lifestyle zur gesellschaftlichen Bewegung. Nachhaltigkeit vom Konsumtrend zum Wirtschaftsfaktor. Und die Klimakrise zur Grundlage einer neuen globalen Identität.”
Quelle: Der wichtigste Megatrend unserer Zeit, Zukunftsinstitut GmbH, letzter Aufruf: 03.05.2023
Biozement als ressourcenschonende Materialalternative
Die Designer:innen Julia Huhnholz und Friedrich Gerlach haben in einem zukunftsweisenden Designprojekt Biozement selbst produziert und daraus Sitzmöbel hergestellt.
Für dieses klimaneutrale Herstellungsverfahren im Bereich Produktdesign wurden die Studierenden der Bauhaus-Universität Weimar jüngst mit dem Award Best-of-Best des Newcomer Wettbewerbs „one&twenty“ des Rates für Formgebung in Mailand ausgezeichnet.
„Kreislaufwirtschaft zum Anfassen!“
Die Besucher:innen der BUGA 23 in Mannheim flanieren ab Mitte April durch Blumenmeere und erleben eine Überraschung: Sie stehen vor einem prächtigen Dom aus 344 Mülltonnen, die Kopf stehen.
Sie bilden das Dach der Ausstellung Mission Circular — Welt im Wandel, die in Zusammenarbeit des Stadtraumservice Mannheim, mit der Weimarer musealis GmbH und dem nachhaltigen Designbüro Rugwind aus Weimar entstanden ist. Die Ausstellung besteht ausschließlich aus Materialien, die nach ihrem Ausstellungseinsatz wieder in den Wirtschaftskreislauf kommen.
Mit Graspapier und Sonderschriften zu mehr Nachhaltigkeit im Design
Die gebürtige Jenenserin Christiane Kiel fühlt sich nicht nur privat mit der Natur verbunden. Täglich steht in ihrer Arbeit als Inhaberin der Werbeagentur Symposium die nachhaltige Umsetzung von Printmedien und Werbemitteln für Unternehmen im Fokus: “Ich achte bei jedem Auftrag beispielsweise auf die Auflage und Qualität der verwendeten Materialien. Oftmals ist nämlich eine geringere Stückzahl von Flyern mit guter Qualität sinnvoller als eine Unzahl an Werbematerialien, die dann sowieso nur im Müll landen. Ich nutze oft Graspapier – das ist ökologisch abbaubar und sogar bis zu zehn Mal recycelbar. Ansonsten verwende ich in meiner Gestaltung bestimmte Schriftarten, die aus dünnen Strichen oder Löchern bestehen, sodass bis zu 20% Tinte eingespart werden können – die Tinte sollte zudem keine giftigen Schadstoffe enthalten und biologisch abbaubar sein.”
Nachhaltigkeit zum Sitzen: Modellprojekt für das Weimarer Land
Die Suhler Kommunikationsagentur Rittweger und Team hat in Kooperation mit dem Weimarer Land Tourismus e.V. und dem B.A.U.M. e.V. nachhaltige Geländemöblierung entwickelt. Das Projekt ist Teil der Initiative New European Bauhaus. So sollen Wanderer:innen die schöne Thüringer Natur genießen und obendrein auf umweltbewussten Bänken rasten können.
Mit umweltfreundlicher Kunst für den Erhalt der Meere sensibilisieren
Worldrise ist eine Non-Profit-Organisation mit Sitz in Mailand. Die Gründerinnen, eine Biologin und eine Designerin, haben es sich gemeinsam mit ihrem Team zur Aufgabe gemacht, sich für den Erhalt und Schutz der Meere zu engagieren. Die Instrumente: Sensibilisierung, Bildung und vor allem Kreativität.
Eines ihrer zahlreichen Projekte bezieht Straßenkunst ein, um Menschen vor allem da an das Wunder der Meere zu erinnern, wo das Meer fern scheint: im urbanen Raum. Gleichzeitig filtert die genutzte Farbe Schadstoffe aus der Luft. Unternehmen, Organisationen und Kommunen sind die Sponsoren der Aktion und positionieren sich damit für den Klimaschutz.
Wissensbasis
Umweltfreundliche Wandbemalung, beispielsweise mit luftreinigenden Farben, macht Umweltbewusstsein großflächig sichtbar und ist daher für die out of home Werbung von Unternehmen besonders interessant, denen ökologische Nachhaltigkeit wichtig ist. Diese Art der Werbung wird unter dem Begriff Green Media zusammengefasst.
Die W&V schreibt dazu: “Der Begriff ‘Green Media’ steht für die Anstrengungen von Mediengattungen, Unternehmen und Agenturen, die von ihren Aktivitäten verursachten CO2-Emissionen weiter zu reduzieren und dort auszugleichen, wo die angestrebte Klimaneutralität noch nicht erreichbar ist.”
Quelle: Große Werbewirkung, kleiner Footprint: So geht Green Media, w&v, Ebner Media Group GmbH & Co. KG, letzter Aufruf: 03.05.2023
Watch Tipp
Dr. Barbara Hendricks auf dem THAK Forum 2021
Durch den Abschied von fossilen Energien, also Dekarbonisierung, stehen wir vor tiefgreifenden Herausforderungen und Umwälzungen in allen Wirtschafts- und Lebenslagen. Damit diese sozialverträglich und nachhaltig geschehen, sind auch die Kreativen mit ihren innovativen Ideen und Produktlösungen gefragt.
Doch was heißt das konkret? Welche Materialien gewinnen an Bedeutung und welche Prozessabläufe müssen neu gedacht und umgesetzt werden? Dr. Barbara Hendricks spricht über die Potenziale, die im Klimaschutz liegen, gesellschaftliche Verantwortung und welche Konsequenzen damit einhergehen.
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