Das Mediennetzwerk Thüringen e.V. alias MENT bringt Thüringer Medienakteure und -akteurinnen zusammen. Ob durch Events, Infos, Projekte – Ziel des Netzwerkes ist es, kreative Köpfe miteinander zu verknüpfen, Kooperationen anzuregen, dem Medienstandort Thüringen ein Profil nach innen und außen zu geben und gemeinsam darin zu wachsen. Ob Entertainment-Branche, Journalismus, Marketing, Filmproduktion, Kunst, Kultur, Content Creation, Macher und Entscheiderinnen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft: Das MENT sieht sich als Schnittstelle, die das “Orchester der Kreativen und Producer crossmedial zusammenspielen lässt”. Wir haben den Vorstandsvorsitzenden Andreas Kühn und Geschäftsführer Vincent Ackermann zum digitalen Talk getroffen und mehr über ihre Visionen und Zielsetzungen erfahren.
Thüringens vielfältige Medienbranche und ihre Herausforderungen
“In Thüringen sind viele Medienakteure und -akteurinnen aktiv. Zudem ist die Branche sehr vielfältig, aber schwach sichtbar und schlecht vernetzt – obwohl es eigentlich keinen Bereich gibt, der nicht besetzt ist. Mit der Gründung des MENT möchten wir diese Lücke schließen”, erzählt uns Vorstandsvorsitzender Andreas Kühn im digitalen Gespräch via Zoom. Der E-Commerce- und Influencer-Marketing-Experte bringt als CTO der CrowdArchitects GmbH viele Jahre Erfahrung als Kreativschaffender im Bereich digitale Medien mit.
„Uns ist aufgefallen, dass die Medienakteure in Thüringen sehr breit gestreut voneinander agieren“
Seit einem Jahr ist er als Digitalisierungsprofi für ein Unternehmen in der Medizin-Branche tätig. Netzwerkarbeit war bereits vor der Gründung des MENT für ihn elementar: 2010 initiierte er erstmals Vernetzungsformate wie das Medienfrühstück und ist seither im regen Austausch mit der Branche.
“Uns ist aufgefallen, dass die Medienakteure in Thüringen sehr breit gestreut voneinander agieren: von Artern bis Sonneberg, von Eisenach bis Altenburg, von Uder bis Erfurt und von Ilmenau bis Weimar und Jena sind die (meist) Einzelkämpfer verteilt. Und viele wissen nichts voneinander. Das hat nicht nur Nachteile für die Branche an sich, sondern auch im Zuge der Sichtbarkeit gegenüber potenziellen Auftraggebern”, erklärt der Geschäftsführer des MENT, Vincent Ackermann, der sich vom Thüringer Wald aus zur Videokonferenz hinzugeschaltet hat.
Der gebürtige Thüringer hat in Ilmenau studiert und ist seit seiner Jugend für lokale Zeitungen und später Bürgermedien, wie dem Radio hsf und Radio F.R.E.I. unterwegs. Beruflich war er bisher für Öffentlichkeitsabteilungen verschiedener öffentlicher Institutionen tätig. Schon während seiner Studienzeit sei ihm nicht klar gewesen, warum sich Radiosender und Co nicht miteinander austauschen, vernetzen und mehr kooperieren. Gemeinsam könne man vor allem medienpolitisch viel mehr erreichen.
Vor einiger Zeit begegnete er dann Andreas Kühn, Henryk Balkow und Kai Schöttle bei der Springschool Thüringen, einem zweiwöchigen Format für angehende Medienschaffende mit Workshops, Impulsen und Netzwerkmöglichkeiten.
Sie kamen ins Gespräch und stellten fest: Sie hatten alle dieselbe Vision – ein Mediennetzwerk für multimediale Vernetzung in Thüringen für Thüringer Medienakteure und -akteurinnen gründen. 2021 wurde dann schließlich aus Vision Wirklichkeit. “Als Geschäftsführer des MENT freue ich mich, zusammen mit meinen Kollegen und allen Beteiligten des Netzwerkes diese spannende Aufgabe umzusetzen.”
Das MENT: Ein Mediennetzwerk im weitesten Sinne
Ob MDR Media, die Deutsche Kindermedienstiftung Goldener Spatz, Junge Medien Erfurt, Filmproduktionsfirmen, Hochschulen, Förderinstitutionen, App-Entwickler, Kreativagenturen, Fotografinnen oder Soloselbständige: Im MENT vereinen sich Medienschaffende verschiedenster Art. Die Vereinsgründer möchten bewusst ein Mediennetzwerk im weitesten Sinne bilden und die Breite der Branche nutzen. Dadurch käme innerhalb des Netzwerkes mehr Varianz und Gesprächsstoff, aber auch mehr Sichtbarkeit zustande, so Ackermann.
“Wir merken, dass bei Thüringer Unternehmen der Bedarf an medialer Unterstützung vorhanden ist. Bedauerlicherweise werden Thüringer Kreativleistungen in diesem Sektor oft nicht angefragt. Das liegt daran, dass die einzelnen Kreativunternehmen entweder nicht sichtbar oder groß genug sind, um auch größere Medien-Projekte umzusetzen. Durch die Breite an Teilnehmenden unseres Netzwerkes könnten sich Akteure und Akteurinnen zusammenschließen, damit auch umfassendere Leistungen nicht aus anderen Bundesländern importiert werden müssen”, so Kühn.
Das MENT könne Kooperationen solcher Art organisieren und Anfragen von potenziellen Aufträgen ins Netzwerk geben. “So können wir nicht nur bei der Suche nach qualitativen Kreativschaffenden aus dem Freistaat helfen, sondern auch zur regionalen Sichtbarkeit beitragen. Unser Ziel ist es, so den Verein als Grundlage eines Medienclusters auszubauen.“
Wissensaustausch und neue Impulse
Neben Aufträgen und interner Vernetzung gehören auch Wissensaustausch und neue Impulse zu den Benefits der Beteiligten, die auf digitalen und analogen Veranstaltungen in ganz Thüringen umgesetzt werden. Zu Veranstaltungsformaten gehört zum Beispiel das Medienfest, das dieses Jahr in der Erfurter Zentralheize zusammen mit dem eduversity-Gründer Steven Bethke ausgerichtet wurde. Beim Medienfest, das vergangenes Jahr erstmals von Bethke organisiert wurde, soll nun jährlich für verschiedene Themen aus der Branche sensibilisiert und eine Plattform zum Austausch geschaffen werden.
Für nächstes Jahr im Mai sei das Barcamp Erfurt geplant, bei dem gemeinsam qualitative Lösungen für Herausforderungen und Themen der Branche entwickelt werden sollen und den Fokus von Kinder- und Jugendmedien künftig weiten soll. Ein weiteres wichtiges Thema ist die Nachwuchsförderung: Mit der Vereinsgründung ist die Planung der Springschool zu den Aufgabenschwerpunkten des MENT geworden. “Mit Formaten wie diesen möchten wir den Nachwuchs der Medienbranche in Thüringen nicht nur intern zusammenbringen, sondern auch Studierende mit Förderinstitutionen und angrenzenden Industriezweigen”, erklärt Ackermann. Neben den Veranstaltungen bietet das MENT zudem digitale Austauschplattformen über Kommunikationstools wie Slack, MeetUp und LinkedIn an.
Kreative Potenziale aus Thüringen überregional deutlich machen
Das MENT hat sich zum Ziel gesetzt, durch die Sichtbarmachung der Branche, Thüringens kreative Potenziale auch überregional deutlich zu machen. “In Thüringen gibt es zwar nicht die neueste TikTok-Bude, jedoch sind wir mit Akteuren und Akteurinnen in Bereichen wie VR und AR ganz vorne mit dabei. Thüringer Kreativschaffende arbeiten sehr qualitativ und mit einem hohen Anspruch. Wir möchten überregional zeigen, was hier an Potenzialen schlummert. Gemeinsam haben wir eine Stimme, die laut genug ist, um über die Grenzen hinaus zu schallen”, so Ackermann.
Wer Teil des Netzwerkes werden möchte, der kann sich ganz einfach über die Webseite eintragen oder mit den Organisatoren des MENT über E-Mail in Verbindung treten. Die Mitgliedschaft ist kostenfrei.
Kontakt
MENT – Mediennetzwerk Thüringen e.V.
Mail: vincent.ackermann@medien-thueringen.de
Tel.: 0361 / 511 43 – 455
www.medien-thueringen.de
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