IM PORTRAIT: ALPHA ANALYTICS – EIN GESPRÄCH MIT KONSTANZE OLSCHEWSKI

Get your data talking!

Konstanze Olschewski: Geschäftsführerin von Alpha Analytics
Branche: DataScience, DataStrategy

Datenanalyse und Künstliche Intelligenzen, Maschinen, die lernen und frühzeitig vor Anomalien warnen. Das ist die Welt von Alpha Analytics aus Jena. Geschäftsführerin der vier Jahre bestehenden Firma und Data Scientist Konstanze Olschewski ist unter anderem auf Potenzial-Analyse spezialisiert und beschäftigt sich für ihre Auftraggeber mit den Fragen: Welche Daten sind im Unternehmen vorhanden und wie kann man diese nutzbar machen, um beispielsweise die Produktqualität zu überwachen? Wie kann hier eine Datenanalyse unterstützend wirken? Wie verlässlich sind die bisher angewendeten Systeme, um Probleme und Herausforderungen mit der Datenanalyse zu lösen? Im Anschluss an die Potenzial-Analyse kommt es zur Umsetzung des Projektes in dem gewünschten Bereich des Kunden mit Software-Implementierung und allem dazugehörigen technischen Know-How. Doch was bedeutet das alles und wie kommt man dazu, sich solch einem komplexen und innovativen Thema zu widmen?

Alpha Analytics Geschäftsführerin Konstanze Olschewski
Geschäftsführerin Konstanze Olschewski in Jena nach dem Interview.

Die gelernte Bioinformatikerin arbeitete vor der Gründung von Alpha Analytics in der physikalischen Chemie. Datenauswertung und maschinelles Lernen unterstützten sie in diesem Bereich bei der Identifikation von Bakterien und Viren. Dies könnte man als den Ursprung des heute breit gefächerten Dienstleistungsportfolios von Alpha Analytics betrachten.

Heute sind die Data Scientists vorrangig in der Industrie unterwegs: „Wir entwickeln aus analysierten Sensordaten Vorhersagemodelle, um die Qualität eines Produktes oder den Zustand von Maschinen zu überwachen, damit beispielsweise frühzeitig Warnungen ausgegeben werden können. Einfach gesagt: Unsere Dienstleistung kann überall dort eingesetzt werden, wo es Daten gibt.“

„Oftmals ist es ein Vorteil unvoreingenommen und mit einem allgemeineren Blick neue Bereiche anzugehen.“

Wie lange solch ein Prozess dauern kann, kommt auf die Komplexität des Projektes an: „Vorerst muss die Art und die Menge der vorhandenen Daten geprüft werden und was damit gemacht werden soll. Ob es sich nur um einfache Messungen in der Produktion mit zwei oder drei Sensoren handelt, Labordaten oder Status-Meldungen – sobald viele verschiedene Datentypen zusammen kommen, dauert es etwas länger”, erklärt Olschewski. Die Branchen, mit denen Alpha Analytics zusammenarbeitet sind vollkommen unterschiedlicher Natur: Produktion, Automobilbranche, Luft- und Raumfahrt, aber auch die chemische Produktion: „Das industrielle Umfeld ist natürlich weit entfernt vom

wissenschaftlichen Bereich der physikalischen Chemie mit dem ich angefangen habe, aber es ist sehr spannend sich immer wieder auf neue Bereiche einzulassen. Oftmals ist es ein Vorteil unvoreingenommen und mit einem allgemeineren Blick neue Bereiche anzugehen”, erzählt die Geschäftsführerin.

„Es ist sehr spannend sich immer wieder auf neue Bereiche einzulassen“

Alpha Analytics

Ihre Kunden sind in ganz Deutschland ansässig. Thüringen brauche noch ein wenig mehr Schwung, schmunzelt Olschewski, die damals von Berlin für das Studium der Bioinformatik nach Jena umgezogen ist. Es würde langsam mehr, aber derzeit merke man noch, dass Aufträge vor allem aus den anderen Bundesländern kämen und die Unternehmen dort in den Themen der Datenanalyse und -Auswertung aktiver sind. Aber ihre Visionen für die Zukunft sind durchaus positiv: „Datenanalyse und das Ausschöpfen des Potenzials an Daten nimmt deutlich zu. Ich bin fest davon überzeugt, dass keine Branche um dieses Thema herumkommen wird. Datenanalyse wird immer relevanter und mit zunehmender Standardisierung zuverlässiger in Hinblick auf Statistiken und Vorhersagen.”

Was hier wie ein Blick in die Glaskugel wirkt, ist jetzt schon Teil unserer Gegenwart: Aus der Phase des Proof of Concept ist die Datenanalyse längst herausgewachsen. Mit der Steigerung der Verlässlichkeit und Genauigkeit, wächst auch die Relevanz dieser kreativschaffenden Branche. In einigen Jahren könnten datenanalysierende Systeme bereits komplett standardisiert sein. „Wie genau sie auch sein mag: Solch eine Datenanalyse kann immer nur einen Ausschnitt der Realität zeigen. Mit verschiedenen Daten entstehen jedoch verschiedene Blickwinkel, die das Abbild der
Realität entsprechend detaillierter ausgestalten können”, so die Daten-Spezialistin.

Der persönliche Kontakt ist in diesem Bereich aufgrund der Neuheit und Komplexität sehr wichtig.

Künstliche Intelligenz wird immer wieder als Schlagwort für den Bereich der Datenanalyse und darüber hinaus verwendet: „Ich sehe das eher als Buzzword für Werbezwecke.

Genauer beschreiben diese Prozesse die Begriffe des maschinellen Lernens und der Statistik”, meint Konstanze Olschewski. Intelligenz beschreibt für die Wissenschaftlerin unter anderem Kreativität, Musik, Kunst, Empathie, der Ausdruck von Gefühlen, abstraktes Denken und Kontexte begreifen: „Keine Künstliche Intelligenz oder Systeme, die dem nahe kommen, kann man heute bereits als Generalisten bezeichnen, kein System kann beliebige Aufgaben und Problemstellungen lösen. Der Begriff ist extrem schwer greifbar, gleichzeitig ist seine Entwicklung rasant. Es ist sicher sinnvoll in einem Gespräch darüber die eigenen Vorstellungen und Erwartungen mit dem Gegenüber abzugleichen. Es gibt jedoch viele Aufgaben, die ein datenbasiertes System heute sehr gut übernehmen kann und einiges ist hauptsächlich eine Frage der Zeit.”

Das Thema hat Zukunftspotenzial und Alpha Analytics ist seiner Zeit voraus. Das ist auch der Grund, warum Olschewski regelmäßig durch Deutschland reist, um dort in Vorträgen die Unternehmen auf  Daten und ihre Nutzbarkeit aufmerksam zu machen. Ob dieses Jahr auf dem THAK Forum im ThEx, der building-IoT oder Jahresveranstaltungen von größeren Konzernen: „Das Thema ist sehr abstrakt.

„Ich bin fest davon überzeugt, dass keine Branche um dieses Thema herumkommen wird“

Deshalb möchte ich mit Projekt-Beispielen zeigen, was man mit der Datenanalyse alles machen kann. Außerdem kann man an solchen Tagen sehr gut netzwerken.” Der gesamte Vertrieb läuft bei Alpha Analytics über die Netzwerk-Arbeit. Der persönliche Kontakt ist in diesem Bereich aufgrund der Neuheit und Komplexität sehr wichtig. Alpha Analytics hat beispielsweise Netzwerkpartner aus Bereichen des E-Commerce: „Das ist sehr aufschlussreich, um Kundenverhalten sowie andere Statistiken zu erforschen und um uns in dieser Thematik weiterentwickeln zu können.” Die kreativschaffenden Branchen in Thüringen sind für Konstanze Olschewski sehr individuell: „Man findet hier keine Standardlösungen, das finde ich sehr positiv. Man ist sehr gut vernetzt und offen für nachhaltiges Zusammenarbeiten oder gemeinsame Projekte.”

We get your data talking.”

„We get your data talking” ist einer der Slogans der Firma aus Jena. Doch bevor die Daten sprechen, geht es zunächst um die Kommunikation zwischen Unternehmen und Alpha Analytics. Es braucht also immer noch verschiedene Sprachrohre: „Im Prozess mit dem Kunden erkläre ich, was maschinelles Lernen ist, welche Modelle zu ihm passen, wie die Daten nutzbar gemacht und aufbereitet werden und wie ich sie ins Zusammenspiel bringen kann”, erläutert die Geschäftsführerin. Wie geht es weiter? „Es ist da draußen noch so viel ungenutztes Potenzial, Unmengen an Daten, die einfach so herumliegen.” Konstanze Olschewski brennt für ihren Beruf. Es gäbe immer wieder spannende neue Herausforderungen, für die es eine Lösung zu finden gilt. Das Thema der Daten ist sehr vielseitig und für unendlich viele Bereiche anwendbar. Es gibt also viel zu tun.

Konstanze Olschewski bei einem Vortrag
Konstanze Olschewski hält viele Vorträge, um das Thema der Datenanalyse näher zu bringen und reist dafür durch ganz Deutschland. Hier hält sie auf dem THAK Forum 2019 einen Vortrag. Foto: Thomas Müller

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