Sebastian Lind ist leidenschaftlicher Produkt- und Grafikdesigner aus Jena. Mit seinem Label “SL Graphicdesign” gestaltet er Auftragsarbeiten im Bereich Corporate Design.
Zudem arbeitet er in führender Position im Bereich Print-Design und Deck-Gestaltung für den Skateshop SKATEDELUXE. Wir wollten mehr über ihn, seine Arbeitsweise und Inspirationsquellen erfahren und haben den gebürtigen Thüringer in Jena (noch vor der Krise) zum Interview getroffen.
1. Was machst du und wie bist du dahin gekommen, wo du jetzt bist?
Mit meinem eigenen Label “SL Graphicdesign” gestalte ich verschiedene Auftragsarbeiten im Bereich Corporate Design. Zudem arbeite ich für den Skateshop SKATEDELUXE in Jena als Grafikdesigner in Produktion, Textil- und Print-Design und betreue hier die Gestaltung der Skateboard-Decks. Der Weg in die Kreativität gestaltete sich bei mir durch viele Umwege: Nach der Realschule wusste ich nicht so recht, wohin. Mir war aber immer klar, dass ich etwas Handwerkliches und Kreatives machen wollte. Ich begann eine Ausbildung zum Offsetdrucker. Das war zwar nicht so kreativ, wie ich mir erhofft hatte, aber hat mir im Sinn von dem Erlernen kreativer Prozesse extrem geholfen. Bis heute nutze ich das wertvolle Wissen für meine Gestaltungen. Schließlich habe ich mich deutschlandweit sowie international für eine Ausbildung zum Mediengestalter beworben und dann in Wien und Graz ein vierjähriges duales Studium absolviert.
2. Welche Dienstleistungen bietest du an und für welche Branchen?
Meine Dienstleistungen mit “SL Graphicdesign” sind sehr vielschichtig. Von Corporate Design und Corporate Identity, bis hin zur Label- und Logo-Entwicklung, aber auch Gestaltungen von Prints und Druckerzeugnissen ist alles dabei. Die Branchen, mit denen ich zusammenarbeite, sind unterschiedlich. Bisher habe ich Projekte in der Landwirtschaft, der Mode, aber auch im sozialen Bereich umsetzen können: Mit den Kindern einer Realschule in Thüringen habe ich beispielsweise ein Buch gestaltet. Es geht mir hierbei darum, mein Wissen und meine Begeisterung für die Kreativität im Bereich Grafik an junge Menschen weiterzugeben. Eine weitere Leidenschaft ist Streetart: Mit dem Erfurter Label “Yo!” habe ich in Kooperation Prints für Pullover und T-Shirts gestaltet.
3. Wie arbeitest du, wie ist dein Stil und was inspiriert dich?
Ich arbeite viel auf dem iPad, Graphic-Pad, aber auch offline mit Grafik-Stiften. Es gibt für mich verschiedene Inspirationsquellen: zum einen der Gang durch die Straßen und die Graffitis an den Wänden. Ich bin aber auch gerne auf Instagram unterwegs. Fotografien eröffnen mir neue Welten und Ideen. Mit meinem kleinen Sohn spiele ich oft Lego. Die klaren Farben und Formen der Spielzeugwelt faszinieren mich. Ansonsten bin ich durch meine Arbeit als Deck-Gestalter bei SKATEDELUXE auch immer mit neuen Street Art-Trends in Kontakt, was ebenfalls in meine Illustrationen mit einfließt. Ich versuche immer die Augen offen zu halten und mich mit vielen anderen Künstlern zu beschäftigen. Entsprechend vielfältig sieht auch mein Schreibtisch aus, der mit Arbeitsmaterialien, Fotos, Postern und Figuren voll ist, die mich inspirieren. Ich liebe das kreative Chaos – meinen Stil würde ich wiederum als sehr aufgeräumt, klassisch, klar, geradlinig und nicht zu verspielt betrachten.
Sehr wichtig. In Jena gibt es zwar nur einen kleinen Kreis an Gestaltern, aber diese sind alle miteinander vernetzt. Auch gemeinsame Projekte bedeuten mir viel – nicht nur wegen des Austauschs untereinander, sondern auch wegen des Teilens unseres Erfahrungsschatzes. Zusammen mit einer Gruppe anderer Kreativer gestalte ich ein Magazin über Street Art, das mit einer exklusiven Auflage jährlich erscheint und bis zu 400 Seiten umfasst. Ich gestalte als Co-Herausgeber einen Großteil der Seiten-Layouts und das Cover. Hier kommen spannende Text- und Bildbeiträge aus der ganzen Welt zusammen – das Arbeiten im Netzwerk, das sich dadurch über die ganze Welt erstreckt, ist extrem bereichernd für alle. Zudem bin ich auf der Grafiker-Plattform “dribbble” vertreten. Das ist eine exklusive Gemeinschaft, zu der man von anderen Grafik-Designern eingeladen werden muss. Hier kann man nicht nur eigene Arbeiten online präsentieren, sondern sich auch digital vernetzen. Einmal im Jahr findet ein internationales Treffen mit allen Dribble-Artists statt, wo sich alle live begegnen und miteinander connecten können.
5. Was liebst du an Thüringen?
Um ehrlich zu sein, war Thüringen für mich für lange Zeit sehr unattraktiv. Ich stand nicht nur einmal an dem Punkt “Berlin oder Leipzig?”. Dann habe ich meine Frau und viele tolle kreative Kollegen kennengelernt, die für mich Thüringen, und speziell Jena, zu einem Lebensmittelpunkt gemacht haben, in dem ich mich sehr wohl fühle. Ich bin in viele Projekte eingebunden und baue mir nach und nach ein größeres Netzwerk auf. Außerdem ist die Nähe zur Natur für meine Familie und mich nicht nur sehr erholsam, sondern auch ein Ort der Inspiration. Hier ist alles vertreten: von der Urbanität der Stadt bis hin zum satten Grün der umliegenden Wälder.
6. Wie sind deine Visionen für 2020?
Ich möchte meinen Kundenstamm weiter ausbauen und meine Referenzen erweitern. Außerdem ist der Aufbau einer Community für Produktdesigner in Planung, bei der sich alle regelmäßig an einen Tisch setzen und austauschen können. Zudem arbeite ich daran, mein Portfolio um die Bereiche Werbung und Magazingestaltung zu erweitern. Um mich zu inspirieren, will ich bald wieder reisen und Neues entdecken. Es bleibt spannend – wo auch immer die Reise hingeht.
Kontakt
Sebastian Lind
Franz-Gresitza-Str. 7
07749 Jena
www.sl-graphicdesign.com
blog.sl-graphicdesign.com
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