6 Fragen an Ben Haviour aus Weimar

Music Producer und Sound Engineer

Ben Haviour ist Komponist, Musikproduzent und Audio-Spezialist aus Weimar. Der gebürtige Sachse aus Mittweida entwickelte schon früh eine Leidenschaft für kreatives Arbeiten. Schließlich studierte er an der Bauhaus Universität Weimar Mediengestaltung und Sounddesign. Nach verschiedenen Stationen in Reykjavik und Berlin, zog es den jungen Komponisten schließlich wieder in die Kulturstadt Weimar. Hier lebt und arbeitet Ben an größeren und kleineren Musikprojekten für Kunden aus verschiedensten Branchen. Wir haben den Musiker via ZOOM zum Interview getroffen und mehr über seine kreativen Leistungen und Inspirationsquellen erfahren.

1. Was machst du und wie hat sich dein Unternehmen entwickelt?

Ich arbeite als Komponist, Musikproduzent und Audio-Spezialist in Weimar. Angefangen hat alles vor zwanzig Jahren: Ich hatte als kleiner Junge regelmäßig Klavierunterricht. So richtig Spaß hat mir das um ehrlich zu sein nicht gemacht, denn ich wollte schon immer lieber etwas Eigenes machen und umsetzen. Daher habe ich als Jugendlicher eine Band gegründet und mir autodidaktisch Schlagzeug, Bass, Gitarre und Singen beigebracht. Ich entschied ich mich nach der Schule dazu, in Weimar an der Bauhaus Universität Mediengestaltung und später Sounddesign zu studieren.

Schnell spezialisierte ich mich auf Elektroakustische Komposition, die ich nach meinem Studium weiter professionalisieren und zum Beruf machen wollte. 2016 ging ich für ein halbes Jahr nach Reykjavik und machte dort ein Praktikum im Greenhouse Studio, das unter anderem von Ben Frost – Komponist der Musik der Netflix-Serie Dark – geleitet wird. Ich habe in einem halben Jahr mehr gelernt als in meinen acht Jahren Studium. Nach meiner Rückkehr hatte ich sehr viel kreative Energie, bin nach Berlin gegangen und klopfte an alle Tonstudio-Türen, die ich finden konnte, um mit Musikern gemeinsame Projekte zu starten und mich weiterzubilden.
Später zog es mich wieder nach Weimar – hier arbeite ich nun in einem Tonstudio an verschiedenen Projekten für Film, Radio und TV, aber auch für Unternehmen aus unterschiedlichen Branchen.

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2. Welche Dienstleistungen bietest du an und welche Projekte hast du bisher umsetzen können?

Meine kreativen Leistungen kann man in drei Säulen unterteilen: die erste ist die Tontechnik. Hier bin ich vor allem auf Tonaufnahmen und -mischung, Mastering, Hörspiel, Film und digitale Medien spezialisiert. Außerdem arbeite ich als Musikproduzent. Das heißt, ich gestalte Werbemusik, bin als DJ, aber auch als Komponist unterwegs. Die dritte Säule beschreibt meine freien journalistischen Tätigkeiten: hier nehme ich Geschichten fürs Radio auf und gestalte Reportagen. Letztes Jahr war ich beispielsweise wegen eines Features über die Bessarabiendeutschen in der Ukraine unterwegs. Die Reportage entsteht in Zusammenarbeit mit dem SWR und wird dort in den kommenden Wochen zu hören sein. Zudem setze ich viele Projekte im Bereich Imagefilm und Werbung um. Hier kommen vor allem Agenturen und Einzelunternehmen auf mich zu. Dabei kommen 80% meiner Kunden nicht aus Thüringen.

3. Was hält dich in Thüringen?

Ich habe hier in Weimar die nötige Ruhe, um zu arbeiten und den Kopf frei zu bekommen. Weimar hat viele Parks und die umliegende Natur in Thüringen tut mir sehr gut, da ich auch mal meinen Blick schweifen lassen kann. Weimar ist für mich wie eine Blase, in der man die Welt außerhalb der Stadt gut vergessen kann. Das ist für mich extrem kreativitätsfördernd und bereichernd. Bedauerlicherweise sind viele meiner ehemaligen Kommilitonen aus dem Studium an der Bauhaus Universität in größere Städte wie Leipzig, Berlin oder Dresden abgewandert  – das mag wahrscheinlich daran liegen, dass man hier in Thüringen nicht immer den Wert und die Bedeutung von kreativen Leistungen erkennt. Gleichzeitig wird hier jedoch vom Freistaat und der Mitteldeutschen Medienförderung Vieles gefördert und die Kulturszene ist vor allem in Weimar international bekannt. Es ist ein zweischneidiges und gleichzeitig wunderschönes Schwert, wenn man hier in Thüringen als Kreativschaffender im Bereich Musik und Komposition arbeiten möchte.

4. Wie wichtig ist dir Netzwerken?

Ich hatte mir für 2020 vorgenommen, mehr zu Netzwerken, bevor die Corona-Pandemie mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Mich interessiert vor allem die Film-Branche, daher möchte ich in Zukunft mehr dem Filmschaffenden-Stammtisch in Weimar beiwohnen. Ansonsten treffe ich mich bereits seit dem Studium regelmäßig mit Kollegen aus meiner Branche. Es bedeutet für mich viel, sich in der realen Welt bei Netzwerktreffen auszutauschen und andere Creative Producer aus der Szene kennenzulernen sowie Kontakte zu pflegen. Hierdurch ergeben sich auch regelmäßig größere gemeinsame Projekte für Auftraggeber und Unternehmen aus ganz Deutschland.

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5. Was treibt dich an und wie arbeitest du?

Neben dem Austausch mit anderen Kreativen, treiben mich meine eigenen Projekte an – jeder Auftrag ist für mich wie eine weiße Seite, die ich füllen will. Gleichzeitig ist mir wichtig, dass ich meinen Tag gut strukturiere. Die kreativen Phasen und das Experimentieren sind in ihrer Ungreifbarkeit schwer zu fassen. Daher ist es wichtig, dass ich mir morgens meine Aufgaben und Ziele notiere, um den Überblick zu behalten. Es kann natürlich auch mal vorkommen, dass ich komplett die Zeit vergesse und bis morgens um vier in meinem Studio an einem Projekt arbeite.

6. Was sind deine Visionen für 2020?

Ich freue mich auf weitere spannende Projekte, die ich noch dieses Jahr umsetzen kann. Ich habe bereits viele Ideen, die in mir “herum wuchern”. Ansonsten möchte ich meine Referenzen erweitern und neue Kooperationspartner finden. Perspektivisch will ich nicht mehr nur ausschließlich in meinem privaten Tonstudio alleine arbeiten, sondern mit anderen Musikproduzenten ein großes Tonstudio beziehen, wo man sich dann gegenseitig befruchten, inspirieren und coworken kann. Ich habe die Sehnsucht danach, einen solchen Kreativraum für Musiker und andere Kreativschaffende hier in Weimar zu erschaffen und zu etablieren. Ansonsten möchte ich, sobald das wieder möglich ist, verschiedene Tonstudios in der Region kennenlernen und Neues entdecken.

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Kontakt

BEN HAVIOUR
Music Producer & Sound Engineer
sfx.benhaviour.org
ben.haviour.music@gmail.com

Titelbild: Kai Pilger

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