Der Tag hat nur 24 Stunden und gerade für Kreativschaffende, egal ob Solo-Selbstständige oder kleine Teams, fühlt sich das oft zu wenig an. Contentplanung, E-Mails beantworten, Angebote und Rechnungen schreiben, Recherche für anstehende Projekte: Alles wichtig, alles zeitintensiv. Genau hier setzt künstliche Intelligenz als Assistenz an; nicht als Ersatz für kreative Arbeit, sondern als zweite Denk- und Arbeitsebene. Dieser Beitrag fasst die zentralen Learnings aus dem THAK Workshop “KI als Assistenz für Social Media“ mit Tobi Wagner zusammen. Der Fotograf, Videograf und Social-Media-Experte verantwortet die Social-Media-Arbeit für mehrere Unternehmen parallel. In seiner täglichen Praxis nutzt er KI-Tools, um Workflows zu strukturieren, Zeit zu sparen und kreative Prozesse zu unterstützen, ohne dabei Authentizität, Haltung oder menschliche Kreativität aus der Hand zu geben.

KI im Arbeitsalltag: Was kann sie wirklich übernehmen?
KI-Tools können heute in vielen Bereichen unterstützen, vorausgesetzt, man weiß, wofür man sie sinnvoll einsetzt:
- E-Mails und Organisation
- Angebote und Rechnungen
- Social-Media-Strategie und Redaktionsplanung
- Sprachstil und Markenkommunikation: Texte, die zur eigenen Stimme passen
- Recherche und Trendanalysen für Social Media
- Video-zu-Text-Transkription und Content-Zweitverwertung
Der größte Gewinn dabei ist simpel: Zeit. Und Zeit ist Geld.
“KI ist für mich kein Ersatz, sondern wie ein zweiter Kopf im Alltag. Sie nimmt mir Routinen ab und schafft Raum für das, was ich wirklich gut kann.“ – Tobi Wagner
Der Schlüssel: gutes Prompting mit dem 5-Punkte-Prompt-Modell
Ein guter Prompt ist kein kurzer Zuruf, sondern eher ein strukturiertes Briefing. Je klarer die Aufgabe, desto brauchbarer das Ergebnis. Im Workshop hat Tobi Wagner dafür ein 5-Punkte-Prompt-Modell vorgestellt. Einen solchen Prompt zu schreiben dauert zwar länger als ein schneller Einzeiler, spart aber später Zeit. Denn die KI ist zunächst eine Zufallsmaschine. Erst, wenn man ihr ganz genau sagt, was sie tun soll, wird sie zu einer verlässlichen Assistenz. Und je öfter man mit klaren Briefings arbeitet, desto besser lassen sich eigene Workflows aufbauen, vor allem, wenn man mit gespeicherten Prompts oder trainierten GPTs arbeitet.
1. Rolle: Wer soll die KI sein?
Am Anfang steht die Perspektive. Die KI braucht eine klare Rolle, um Tonalität, Tiefe und Blickwinkel einzuordnen.
Beispiel: “Du bist Social-Media-Managerin für ein kreatives Unternehmen.“
Je genauer die Rolle, desto besser passt der Output zu deiner Arbeitsweise.
2. Ziel: Wofür wird der Inhalt gebraucht?
Was soll am Ende entstehen und wozu? Information, Inspiration, Verkauf, Struktur, Entscheidungshilfe?
Beispiel: “Ziel ist es, einen Instagram-Post zu erstellen, der informiert und Vertrauen aufbaut.“
Ohne klares Ziel bleibt der Output oft zu allgemein.
3. Zielgruppe: Für wen ist das gedacht?
KI schreibt immer “für alle“, wenn man ihr keine Zielgruppe nennt. Deshalb: Wer liest, sieht oder hört den Inhalt?
Beispiel: “Zielgruppe sind Solo-Selbstständige aus der Kreativwirtschaft.“
Das sorgt für passende Sprache, Beispiele und Tiefe.
4. Kontext und Wissen
Hier wird die KI mit Hintergrundinfos, Links, Texten, Markenwerten, bisherigen Beiträgen oder PDFs gefüttert.
Beispiel:“Nutze folgende Infos aus unserem Magazinartikel …“
Je besser der Kontext, desto näher kommt das Ergebnis an deine eigene Handschrift.
5. Format und Rahmen
Zum Schluss: Form, Länge, Stil, Struktur.
Beispiel: “Der Sprachstil ist sachlich, zugänglich und nicht werblich. Maximal 1.000 Zeichen, in Absätzen, ohne Emojis.“
Dieser Punkt entscheidet darüber, ob der Output direkt nutzbar ist oder noch viel Nacharbeit braucht.
Tools im Überblick – wofür eignen sie sich?
- ChatGPT
Allround-Assistent für Texte, Konzepte, E-Mails, Social-Media-Planung, Recherche. Mit Pro-Version speicherbar und als persönliche Assistenz anlernbar. - Perplexity
Stark für Recherche, Konzepte und strukturierte Texte mit Quellenbezug. - Sora 2 (Video)
KI-gestützte Videoproduktion. Aktuell vor allem für erste Ideen und visuelle Konzepte. - ElevenLabs
Stimmen klonen und für Voice-over nutzen. Besonders spannend für Reels, Vodcasts oder mehrsprachigen Content. - BASE44
Low-Code-Plattform zum Erstellen von Content-Management-Tools, Rechnungsübersichten oder Workflows ohne Programmierkenntnisse. - Canva
Tabellen, Texte und Designs kombinieren, Inhalte schnell visualisieren.
„KI ermöglicht mir überhaupt erst, mehrere Kanäle parallel zu betreuen, ohne meine eigene Handschrift zu verlieren.“ – Tobi Wagner
Ethik, Transparenz und Verantwortung
KI-generierte oder KI-gestützte Inhalte sollten, gerade in sensiblen Bereichen, bewusst eingesetzt werden. Rechtlich ist die Kennzeichnung noch uneinheitlich geregelt, ethisch bleibt sie dennoch relevant. Inhalte sollten:
- geprüft werden
- fachlich korrekt sein
- nicht täuschen oder manipulieren
KI verstärkt Kompetenz, sie ersetzt sie nicht.
Fazit: KI ist gekommen, um zu bleiben
Die Frage ist nicht, ob man KI nutzt, sondern wie. Als Werkzeug, als Assistenz, als Strukturhilfe. Wer sie klug einsetzt, kann Arbeitsprozesse verschlanken, Qualität sichern und kreative Energie freisetzen. KI ist kein Shortcut zur Kreativität, aber ein gutes Werkzeug, um sie besser auszuspielen.
Du hast noch Fragen? Dann setze dich mit dem Workshop-Experten in Verbindung!
www.tobiwagner.com
Mail: info@tobiwagner.com

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