Das Mediennetzwerk Thüringen e.V. (MENT) bringt Thüringer Medienmacher:innen mit anderen Kreativen im Freistaat zusammen und gibt ihnen eine starke Stimme und Gesicht. Im Zentrum dieser Vision stehen Events und Projekte, wie das Medien Barcamp, die MENT Media Class, aber auch der Netzwerkabend “MENT MediaNight”, der am 27. September erstmals im KALIF Storch in Erfurt stattfindet. Die Idee zur MediaNight hatte die neue Geschäftsführerin Tamara Kollmeder. Wir haben ihren Neuzugang zum Anlass genommen und uns mit ihr zum Zoom Call verabredet, um über ihre Visionen innerhalb des MENT, ihre Leidenschaft für die Medienbranche und ihre Ideen für das Netzwerk zu sprechen.
Was ist das MENT, was macht ihr und für wen sind eure Angebote geeignet?
Der MENT e.V. ist ein Netzwerk von und für Medienmacher:innen. Ziele sind das Anregen von Kooperationen, dem Medienstandort Thüringen ein Profil nach innen und außen zu geben und gemeinsam darin zu wachsen. Egal ob Entertainment-Branche, Journalismus, Marketing, Filmproduktion, Kunst, Kultur und Content Creation: Das MENT sieht sich als Schnittstelle zwischen kreativen Macher:innen und Entscheider:innen aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft.
Wie bist du zum MENT gekommen und was sind deine Aufgaben?
Tatsächlich war ich als Medienschaffende im Filmbereich selbst seit über zwei Jahren Mitglied im MENT e.V. Ich trat mit dem Netzwerk aufgrund meines Projektes der Musical-Serie „Dancing in the Shadow” in Kontakt, da wir als unabhängiges Filmkollektiv auf der Suche nach Kreativen für die Umsetzung waren. Durch die Unterstützung des MENT haben wir 2023 die Chance bekommen, auf der Berlinale unsere Musicalserie zu zeigen. So bin ich auch mit Henryk Balkow und Vincent Ackermann vom MENT in den intensiven Austausch über meine Erfahrungen und Visionen gekommen. Daraus resultierte dann im Juni diesen Jahres die Entscheidung dass ich die Geschäftsführung des Mediennetzwerkes übernehme.
„Ich bin sehr dankbar für die Chance, mich mit meinem Wissen (…) in den MENT e.V. mit einbringen zu können“
Wie war denn dein kreativer Weg bis hierher?
Nach meinem Abitur in einem kleinen Dorf in meiner Heimat Bayern entschied ich mich für ein Studium an der TU Ilmenau. Mein Wunsch war damals schon, meine Leidenschaft für Kreativität mit Technik zu verbinden. Da passte der Studiengang Angewandte Medien- und Kommunikationswissenschaften gut, um einen Einblick in alle möglichen Bereiche, wie Betriebswirtschaft, Marketing, Filmproduktion und Programmierung, zu bekommen. Während meines Studiums, war ich schließlich in der impressions Filmproduktion in Ilmenau tätig. Mir wurde immer bewusster, dass ich die Lust und das Talent dafür habe, Menschen anzuleiten und nach meinem Abschluss als Projektmanagerin in einer kreativen Branche arbeiten will. Ich ergatterte nach dem Studium einen Job in einer Werbefilmpriduktionsfirma in Düsseldorf, sammelte später Erfahrungen bei der Constantin Entertainment GmbH und bei der Seven.One Entertainment Group und lernte in einem kurzen Zeitraum unglaublich viel – von der Produktion bis zum Edit.
Aber vor allem lernte ich, wie kurz die Kreativität in manchen Medienfirmen kommt. Also beschloss ich, mich einer eigenen Produktion zu widmen: Dancing in the Shadow erzählt in einer Welt endloser Möglichkeiten, in der gesellschaftliche Erwartungen Schatten werfen. Sechs junge Studierende sehnen sich danach, in einer Tanzgruppe Zugehörigkeit zu finden und gemeinsam scheinbar unüberwindbare Schranken sowie innere Ängste zu bewältigen. Die Serie wird es ab Ende Oktober als Streaming Serie online zu sehen geben.
Ich bin sehr dankbar für die Chance, mich mit meinem Wissen als Betriebswirtin und Kommunikationsexpertin in den MENT e.V. mit einbringen zu können. Darüber hinaus freue ich mich, meiner Vision aus dem Studium folgen zu können und meine Fähigkeiten dafür zu nutzen, kreative Visionen zu transportieren. So kann ich Künstler:innen und Medienmacher:innen in Thüringen dabei unterstützen, ihre Projekte umzusetzen und sie miteinander zu vernetzen.
Was hat es mit der MediaNight auf sich?
Die MediaNight hat sich aus dem MediaDay heraus entwickelt, der ebenfalls zum Ziel hatte, Medienmacher:innen in Thüringen an einem Ort zu versammeln und somit den aktiven Austausch zu fördern. Diesmal öffnen wir die Veranstaltung aber erstmals bewusst und laden nicht nur Unternehmer:innen mit Erfahrungen in der Branche, sondern auch Studierende und Berufseinsteiger:innen ein. Somit haben wir und unsere Mitglieder gleich den kreativen Nachwuchs von morgen auf dem Schirm, um diesen zu fördern und für die Medienbranche zu begeistern. Ansonsten haben wir uns bewusst gegen ein Programm im klassischen Sinne entschieden: Anstelle von Impulsvorträgen gibt es Live-Musik, Getränke und leckeres Essen. Der Eintritt ist natürlich frei.
„Wenn die Thüringer Medienbranche wachsen möchte, müssen ihre Akteur:innen in Zukunft stärker zusammenarbeiten“
Welche Visionen hast du bezüglich des MENT?
Die Visionen des Vereins sind auch meine Visionen. Ich möchte an manchen Stellen aber neue Ideen, z.B. für Veranstaltungsformate einbringen. Zudem habe ich für das MENT einen neuen Kommunikationskanal erschlossen: Auf Instagram haben wir nun die Möglichkeit, einfacher mit interessierten Akteur:innen in Verbindung zu treten, sie sichtbar zu machen und auf unsere Angebote hinzuweisen. Des Weiteren plane ich die Implementierung einer digitalen Austauschplattform. Hierbei sind wir noch in der Sondierung, wie diese aussehen soll und welche technischen Voraussetzungen sie braucht. Ich möchte so garantieren, dass sich alle Mitglieder des Netzwerkes schnell und einfach kennenlernen können, um beispielsweise leichter potenzielle Projektpartner:innen für größere Aufträge zu finden.
Wenn die Thüringer Medienbranche wachsen möchte, müssen ihre Akteur:innen in Zukunft stärker zusammenarbeiten, um zeitlich und finanziell effektiver sein zu können – diese Herausforderungen möchte das MENT lösen. Denn: Wir haben das Problem, dass die Branche hier in Thüringen sehr kleinteilig ist, Soloselbstständige die Regel und größere Filmproduktionsfirmen die Ausnahme sind. Wenn Medienschaffende mehr und mehr Aufgaben verteilen würden, die ihnen weniger liegen, könnten sie sich voll und ganz auf das konzentrieren, was sie am meisten lieben: ihre Leidenschaft.
Kontakt
MENT – Mediennetzwerk Thüringen e.V.
Mail: tamara.kollmeder@medien-thueringen.de
www.medien-thueringen.de
Instagram: @ment_medien
LinkedIn: MENT – Mediennetzwerk Thüringen e.V.
Dein Interview auf unserer Webseite?
Kontaktiere mich!
Nina Palme
Kommunikation
np@thueringen-kreativ.de0151 / 1290 4638Das könnte dir auch gefallen: