Entwicklungspotenziale mit und für Regionen erkennen und freisetzen

Im Interview mit Hannes Trettin von Herofounders

Hannes Trettin ist umtriebiger Networker und Gründer von verschiedenen Firmen und Projekten wie Project Bay, einem Coworking-Living-Innovations-Space auf der Insel Rügen, sowie Founders Bay. Zusammen mit seinem Team und den damit verbundenen Netzwerken hat er nun den nachhaltigen Company & Community Builder HEROFOUNDERS gestartet.

Mit HEROFOUNDERS möchte er dabei helfen, vermeintlich strukturschwache ländliche Regionen durch die Integration neuer Medien, der Stärkung von Netzwerken, Digitalisierungsprozessen und innovativer Stadtentwicklung attraktiver und zukunftsfähig zu machen. Das Ziel: Menschen zum Bleiben und Mitwirken bewegen und Nährböden für neue Ideen und Unternehmen schaffen – auch in Thüringen. Wir wollten mehr erfahren und haben Hannes Trettin zum digitalen Interview getroffen.

Hannes Trettin ist umtriebiger Networker und Gründer von verschiedenen Firmen und Projekten, Foto: Matthes Trettin.

Wie kann HEROFOUNDERS  zur Entwicklung Thüringer Städte und ländlicher Regionen beitragen?

HEROFOUNDERS betrachtet Städte und Regionen in ganzheitlich, um ihre Potenziale voll ausschöpfen zu können: Ob Start-up-Kultur, Co-Living und -Working, Digitalisierung, Remote Work und Schooling, Stadtentwicklung oder Orte zum Austauschen und Netzwerken. Bei unserer Arbeit spielen aktuelle Bedarfe der Region und deren Bewohnerschaft eine entscheidende Rolle – bedauerlicherweise werden diese bei Entscheidungen zu Themen wie Wohnen, Arbeiten, Kultur und Leben bis dato viel zu wenig berücksichtigt und involviert. Stadt- und Regionalentwicklung sollte daher den Fokus nicht mehr auf alte Strukturen und Player legen, sondern auf ihre Bewohner und Bewohnerinnen. Sie sind eine entscheidende Zielgruppe für eine zukunftsfähige Regionalentwicklung. Wir müssen unsere Welt neu denken und Digitalisierung sowie Community Buildung als Chance für strukturschwache Regionen verstehen. Vor allem auf dem Land gehen die Bedürfnisse der Menschen weit über die Lust am “schönen Grünen” hinaus.

Städte, egal ob auf dem Land oder in Ballungszentren, müssen unserer Meinung nach in Zukunft agiler und flexibler gestaltet werden, sonst werden sie an ihrer Starrheit scheitern. Aus diesem Grund arbeiten wir mit Städten und Regionen in mehreren Workshop-Formaten zusammen, um die Komponenten herauszufiltern, die das Leben dort attraktiver, lebens- und bleibenswerter machen. Durch unsere jahrelange Expertise mit gesellschaftlichen Projekten, Co-Working und Digitalisierungsstrategien, bringen mein Team und ich die nötigen Perspektiven ein, um Menschen an diesen Orten selbstständig zur Umsetzung von Innovationen zu befähigen, sie zum Handeln zu bewegen und Entwicklungsprozesse begleitend zu beschleunigen. Wir wollen durch HEROFOUNDERS ermutigen und befähigen – denn die Lösungen liegen immer in den Regionen selbst.

Welche Projekte betreut ihr bereits in Thüringen?

Neben den ersten Gesprächen und Workshops in Thüringen oder dem Austausch mit lokalen Kreativschaffenden wie dem KrämerLoft in Erfurt, sind wir zusammen mit der IHK Erfurt auf der Suche nach weiteren spannenden Partnerschaften und Projekten in Thüringen.

Bei HEROFOUNDERS geht es nämlich vor allem darum, die Akteur:innen innerhalb der Stadt und auch über die Grenzen ihrer Region hinaus zu vernetzen. Hierzu bringen wir Entscheider:innen aus Politik und Wirtschaft gezielt mit Macher:innen zusammen. Der Start der ersten Projekte hängt aber von vielen Faktoren, wie Locations, interessanten Ideen und dem tatsächlichen Willen der Akteur:innen ab.

Was motiviert dich daran, Thüringens Städte und ländliche Regionen in die Zukunft zu führen?

Die Motivation, Thüringens Regionen und Städte lebenswerter zu gestalten, ist eine ganz persönliche: Ein Teil meiner Familie kommt aus Rudolstadt/Ilmenau. Daher liegt mir die Region sehr am Herzen. Aber auch als Unternehmer und Netzwerker erkenne ich die vielen Potenziale und die engagierten Menschen, die hier etwas bewegen wollen. Um unsere Visionen noch besser umsetzen zu können, planen wir in Zukunft auch in Thüringen neue Projekte zu etablieren, um so wertvolle Community-Plattformen zu bilden. Ziel ist es hierbei, dass jene Orte miteinander über verschiedene Regionen hinaus interagieren und sich so die unsichtbaren Grenzen im und um den Freistaat auflösen. Ich und mein Team freuen uns bereits auf hiesige Projekte und darauf noch viel mehr spannende Macher:innen, Umdenker:innen und Visionär:innen kennenzulernen.

Kontakt

HEROFOUDNERS
Mail: hannes.trettin@herofounders.vc
www.herofounders.vc
www.project-bay.de
www.founders-bay.io

Innenstadt Spezial-Reihe

Die Innenstadt ist das pulsierende Herz jeder Stadt. Kommunikativ und sozial. Ein verändertes Kund:innenverhalten, der Online-Handel, neue Arbeitswelten und nicht zuletzt die Corona-Pandemie stellen Innenstädte vor neue Herausforderungen. Doch diese Entwicklungen bergen auch Potential. Frische, innovative und kreative Ideen und Konzepte können Stadtzentren neues Leben einhauchen und sie zu zukunftsfähigen Orten der Produktion, Innovation, der Begegnung und des Erlebens machen. Kreativschaffende, deren Kernkompetenz im Hinterfragen von Bestehendem und dem Gestalten von Neuem liegt, können dabei verlässliche Begleiter:innen beim positiven Wandel der Städte sein. Daher stellen wir in unserer Innenstadt Spezial-Reihe innovative Konzepte, Projekte und Initiativen vor, die sich jenem positiven Wandel der Städte verschrieben haben. Lerne auf dem THAK Blog Impulsgeber:innen und nicht zuletzt auch Kreateur:innen von attraktiven Produkten, interessanten Konzepten, digitalen Plattformen oder anziehender Kunst im öffentlichen Raum kennen.

Diese Artikel sind u.a. bereits in der Innenstadt Spezial-Reihe erschienen:

OQ-Paint und die Potenziale von Urban Art für die Stadtentwicklung

Von Look Up bis Lutherstein – Orte und Potenziale für junge Kunst und Kultur in Erfurt

Headerfoto: Pixabay

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